Dr. Joas, Bayern: Wertes Präsidium! Verehrte
Kolleginnen und Kollegen! Der Kollege Schäfer hat vorhin angedeutet, wie
schwierig es sei, in der Praxis die Informationen pro Organspende zu
übermitteln. Ich denke, wir sollten die Situation nicht schwieriger darstellen,
als sie ist. Ich sehe als Allgemeinarzt, als Hausarzt keine moralischen
Schwierigkeiten, einem schwerkranken Patienten einen entsprechenden Ratschlag
zu geben. Wir betreiben sehr breit Vorsorgemedizin, wir führen
Gesundheitschecks ab 35 Jahren durch. Ich sehe überhaupt keine Schwierigkeiten,
dass ich einen Packen Informationsschriften und Organspendeausweise in meiner
Praxis zur Verfügung habe. Wir sollten routinemäßig bei allen Gesundheitschecks
die entsprechenden Informationen, verbunden mit einem kurzen Gespräch, an die
Hand geben. Wir können uns im Computer einen Vermerk darüber machen.
Dadurch könnten wir bundesweit zu doppelt so hohen
Zustimmungsraten kommen, wie es ja bereits in Mecklenburg-Vorpommern erreicht
wurde. Wir informieren alle Patienten über 55 Jahren: Nehmen Sie die
Gelegenheit der Koloskopie wahr. Das tun wir seit zwei Jahren. An diese guten
Erfahrungen können wir anknüpfen. Mein Appell lautet, auch im Hinblick auf die
Möglichkeiten der EDV alle Möglichkeiten der Vorsorge zu nutzen. Ich bitte Sie,
diese Anregungen mit nach Hause zu nehmen und vielleicht hausärztlich besser
umzusetzen.
Danke schön.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Crusius: Vielen Dank, Herr Dr.
Joas. - Das Wort als geladener Gast hat jetzt Herr Professor Heemann, der 1.
Vorsitzende der Deutschen Transplantationsgesellschaft. Bitte, Herr Heemann.
|