Dr. Josten, Nordrhein: Herr Präsident! Meine
lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich danke zunächst Herrn Gadomski für die
Präzisierung seines Antrags. Ich habe ihn zuvor nicht so verstanden und bin
froh, dass ich jetzt Bescheid weiß.
Kinder sind Reichtum und Anstrengung zugleich. Ich bin Vater
von vier lebenden Kindern. Herr Henke hat zu Beginn seiner Ausführungen auf die
Fehldiagnose "plötzlicher Säuglingstod" hingewiesen, wo in Wirklichkeit Gewalt
und Tötung vorlagen.
Gewalt kommt aber nicht nur in niedrigen sozialen Schichten
vor - das schien mir in den letzten Beiträgen ein wenig auf -, sondern Gewalt
ist ubiquitär. Daher brauchen wir die Unterstützung, wie es Herr Gadomski
dargestellt hat. Zusätzlich benötigen wir die Hinweise und Unterstützung durch
eine verpflichtende Obduktion bei toten Kindern.
Der zweite Punkt ist: Aufsuchende Vorsorge hilft. Das steht
bereits in Berichten aus den 70er- und 80er-Jahren. Unterstützen Sie deshalb
bitte vergleichbare Bemühungen in Ihrer Region.
Der dritte Punkt ist: Ich bin für Bonussysteme für Eltern, die
Hilfe brauchen. Ich bin dagegen, dass wir als eine Gesundheitspolizei
fungieren. Ich habe die Befürchtung - da spreche ich aus Erfahrung -, dass dann
die Eltern - vor allem die Mütter - die ärztliche Betreuung nicht aufsuchen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Josten. - Als nächster Redner Herr Kollege Kalz aus Brandenburg.
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