TOP III: Kindergesundheit in Deutschland

Mittwoch, 16. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. Josten, Nordrhein: Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich danke zunächst Herrn Gadomski für die Präzisierung seines Antrags. Ich habe ihn zuvor nicht so verstanden und bin froh, dass ich jetzt Bescheid weiß.

Kinder sind Reichtum und Anstrengung zugleich. Ich bin Vater von vier lebenden Kindern. Herr Henke hat zu Beginn seiner Ausführungen auf die Fehldiagnose "plötzlicher Säuglingstod" hingewiesen, wo in Wirklichkeit Gewalt und Tötung vorlagen.

Gewalt kommt aber nicht nur in niedrigen sozialen Schichten vor - das schien mir in den letzten Beiträgen ein wenig auf -, sondern Gewalt ist ubiquitär. Daher brauchen wir die Unterstützung, wie es Herr Gadomski dargestellt hat. Zusätzlich benötigen wir die Hinweise und Unterstützung durch eine verpflichtende Obduktion bei toten Kindern.

Der zweite Punkt ist: Aufsuchende Vorsorge hilft. Das steht bereits in Berichten aus den 70er- und 80er-Jahren. Unterstützen Sie deshalb bitte vergleichbare Bemühungen in Ihrer Region.

Der dritte Punkt ist: Ich bin für Bonussysteme für Eltern, die Hilfe brauchen. Ich bin dagegen, dass wir als eine Gesundheitspolizei fungieren. Ich habe die Befürchtung - da spreche ich aus Erfahrung -, dass dann die Eltern - vor allem die Mütter - die ärztliche Betreuung nicht aufsuchen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Josten. - Als nächster Redner Herr Kollege Kalz aus Brandenburg.

© Bundesärztekammer 2007