TOP III: Kindergesundheit in Deutschland

Mittwoch, 16. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. von Knoblauch zu Hatzbach, Hessen: Sehr verehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin dankbar dafür, dass wir dieses Thema Kindergesundheit besprechen können. Das war meines Erachtens längst überfällig. Herr Kollege von Zastrow hat natürlich recht: Nicht alles muss oder kann medikalisiert werden. Wir stimmen aber auch darin überein, dass wir, die Ärzteschaft, aus der Kenntnis unserer Berufsausübung heraus, aus der Fürsorge für unsere Patienten verpflichtet sind, das Tätigwerden der politischen Verantwortung dringend einzufordern. Ich bin Herrn Peters sehr dankbar für den Vortrag. Er zeigt, dass das Beispiel etwas ganz Wesentliches ist. Zu einem kinder- und familienfreundlichen Umfeld gehören beispielhaft das Vorbild und positiver Einfluss.

Hierzu könnte man hervorragend die Medien nutzen. Die Werbung aber für Genussgifte in Verbindung mit Jugend und Sport, Gesundheit, Schönheit und anderem beeinflussen gerade unsere Kinder und Jugendlichen in einer Lebensphase, in der Beispiele und Vorbilder die Ausbildung der Persönlichkeit besonders prägen. Ich bezeichne diese Art der Werbung und des Angebots von gesellschaftlich tolerierten Genussgiften als Verführung. Es ist unverständlich, dass geduldet wird, wenn Minderjährige und Kinder nachts bis zum frühen Morgen in Diskos abhängen, nachdem sie abends "vorgeglüht" haben.

Hier ist die gesamtgesellschaftliche Verantwortung gefordert und in der Pflicht. Wir müssen eindringlich und unnachgiebig die Umsetzung der von der Politik gemachten Versprechungen - insbesondere jene der Frau Ministerin Schmidt von gestern - einfordern. Ich spreche hier unter anderem zum Antrag 34, bei dem es um den Schutz der Kinder vor verführerischer Werbung geht. In einem weiteren Antrag, dessen Nummer ich nicht kenne, geht es um einen freiwilligen Kodex der Unternehmer - ob Diskobetreiber oder Getränkehersteller -, wie man denn mit der Werbung zum Schutz der Kinder umgehen kann.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr von Knoblauch. - Als nächster Redner bitte Herr Steininger, ebenfalls aus Hessen.

© Bundesärztekammer 2007