TOP III: Kindergesundheit in Deutschland

Mittwoch, 16. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. Burmeister, Niedersachsen: Herr Präsident! Liebe Versammlung! Es ist durchaus richtig - darauf hat Herr Professor Hoppe mit Recht hingewiesen -, dass wir hier keine Weiterbildungsdebatte eröffnen wollen. Dennoch meine ich, dass das Referat von Frau Goesmann Unmut ausgelöst hat. Diesen Unmut kann man auch begründen. Mich persönlich stört, wenn die Vizepräsidentin ihr Thema hundertprozentig bearbeitet, aber nach außen das Signal gegeben wird, dass es nur die Hausärzte sind, die sich engagiert um die Kinder- und Jugendgesundheit kümmern. Dagegen möchte ich mich verwahren.

(Beifall)

Wenn man es in dieser epischen Breite darstellt, kann diese Gefahr durchaus entstehen.

Zur Untermauerung der These halte ich eine reine Fallzahldarstellung, wie sie vorgetragen wurde - soundso viel Tausend Kinder sehen die Hausärzte, soundso viel Tausend Kinder die Kinderärzte -, für nicht geeignet. Es könnte durchaus sein, dass die Kinder mit dem Schnupfen zum Hausarzt gehen und die Kinder mit der Mukoviszidose zum Kinderarzt. Zumindest zum Schluss der Ausführungen hätte ich mir als Abrundung ein Signal, das auch die Presse aufnimmt, gewünscht, dass sich alle Fachgruppen engagiert um die Kinder und die Kindergesundheit kümmern. Es gibt auch Fachgruppen, die operieren kleine Kinder sogar, nehmen sie als Belegarzt tagelang in ihre Obhut und versorgen sie mit hohem Engagement. Auch das gehört hier einmal gesagt.

(Beifall)

Auf die Schwierigkeiten einer qualitätsgesicherten und strukturierten Weiterbildung im Fach Pädiatrie wurde bereits von anderen Kollegen eingegangen; das möchte ich hier nicht aufwärmen.

Als Hals-Nasen-Ohren-Arzt möchte ich auf die Früherkennung kindlicher Hörstörungen hinweisen. Ich bitte Sie um Unterstützung, wenn von Ihrer Ärztekammer oder auch von den Universitätsklinikzentren ausgehend das Hörscreening der oto-akustischen Emission gefördert wird. Ich bitte Sie, auch das Feld zu beackern, bei dem es bei Kindern um den Verdacht auf Hörstörung, Stottern, Sprachschwierigkeiten geht, was wir vermehrt auch im Zusammenhang mit der sozialen Verwahrlosung erleben.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. - Als nächste Rednerin Frau Ebert-Englert aus Niedersachsen.

© Bundesärztekammer 2007