TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 17. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. von der Damerau-Dambrowski, Niedersachsen: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Kolleginnen! Geehrte Kollegen! Ihnen, Herr Dr. Koch, ganz herzlichen Dank für die viele Arbeit, die Sie für uns getan haben. Wir haben Ihnen sehr aufmerksam zugehört; man hörte vorhin eine Stecknadel fallen. Sie haben am Schluss Ihrer Ausführungen eines ganz klar gemacht: Das, was wir bereits ausgiebig und wirklich hart und fair diskutiert und in Rostock beschlossen haben, können wir durchaus beibehalten. Das ist überhaupt kein Problem; wir müssen es nur wollen.

(Beifall)

Das ist das eine. Das Zweite ist: Ein Arzt, der - Sie haben es erwähnt - vom Ausland nach Deutschland migriert - bisher übrigens eine verschwindend geringe Zahl -, muss hier daraufhin geprüft werden, ob er mehr Kardiologe ist, ob er mehr ein Allgemeinarzt neuer Art ist. Er wird entsprechend eingruppiert und hat selbstverständlich das Recht, hier zu arbeiten.

Drittens. Es gibt bereits jetzt in Deutschland Fachgruppen und Spezialisten in der internen Medizin, die in anderen Ländern Europas so nicht vorkommen und deshalb gar nicht migrieren könnten. Sie hätten große Probleme. Auch hier besteht längst Handlungsbedarf. Es ist also kein spezifisches Problem dieser neuen Regelung - wenn ich recht habe, Herr Koch, wenn Sie das auch so sehen.

Es wird immer gesagt: Wir brauchen diesen Arzt. Ich habe mir das frisch gedruckte "Deutsche Ärzteblatt" zur Hand genommen und die Stellenanzeigen durchgeschaut. Es wird nicht ein einziger Chefarzt Allgemein gesucht, ein Chefarzt Spezialist. Es werden vier Oberärzte Allgemein für Kurkliniken gesucht, aber 33 Spezialisten-Oberärzte in der Inneren Medizin. Was geschieht mit den Kollegen, die jetzt diese Weiterbildung machen? Sie werden sie zu Ende führen; das ist völlig klar. Da rührt sich nichts. Aber was soll mit denen, die in Zukunft kommen, geschehen, wenn sie fertig sind? Sollen sie alt und grau werden auf dieser Stelle? Werden sie entlassen?

Diese Frage stelle ich an Sie. Wir tragen Verantwortung für diese Kollegen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank. - Der nächste Redner ist das Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Ulrich Weigeldt. Er ist geladener Gast. Er ist deswegen jederzeit redeberechtigt. Bitte schön.

© Bundesärztekammer 2007