Dr. Baumgarten, Bayern: Herr Präsident! Meine
verehrten Damen und Herren! Wir reden hier von Weiterbildung. Ich glaube, wir
haben heute die seltene, wenn nicht die einmalige Chance, diesen Hickhack
zwischen den Verbänden, den wir seit Rostock haben, zu beenden. Wenn wir in die
Wirklichkeit schauen, sehen wir, dass Internisten, Hausärzte und
Klinikinternisten gut zusammenarbeiten. Wir sehen dort nicht das, was wir hier
im Interesse der nachrückenden Kollegen ausdiskutieren müssen.
Ich möchte Ihnen zur Weiterbildung Folgendes sagen. Ich bin im
Begriff, die Leitung einer internistischen Abteilung an einem
Kreisstadtkrankenhaus zu übernehmen. Ich bin Internist mit Schwerpunkt. Es ist richtig, was gesagt wurde,
dass für diese Häuser Internisten mit Schwerpunkt gesucht werden. Sie sind aber
nicht nach der neuen Weiterbildungsordnung weitergebildet, sondern nach der
alten. Sie haben genau mindestens diese fünf Jahre Innere Medizin. Sie
verwenden in ihrer täglichen Arbeit vielleicht 70 oder 80 Prozent diese allgemeine
Innere Medizin, die Kompetenzen in mehreren Schwerpunkten hat, und dazu ihren
speziellen Schwerpunkt.
Ich habe mir schon überlegt, was ich tun muss. Ich sehe die
Anträge, wie man Rotationen machen muss, um die drei Jahre Innere Medizin als
Basisweiterbildung für die Hausärzte sicherzustellen. Wenn Sie an eine
Abteilung wie meine kommen, brauchen Sie keine Rotationen. Die drei Jahre und
die Inhalte bekommen Sie mühelos, die haben Sie schon nach zwei Jahren.
Ich denke weiter: Wir müssen Hausärzte weiterbilden, und es
wird in der Weiterbildung der Hausärzte ein Flaschenhals entstehen. Ich werde
Kooperationen schließen mit den umliegenden Weiterbildungspraxen für
Allgemeinmedizin, damit wir gemeinsam den Fachärzten für Innere Medizin und
Allgemeinmedizin eine komplette Weiterbildung anbieten können.
Das ist benötigt. Dafür werden wir diesen Facharzt für Innere
Medizin, wenn er eine fünfjährige Weiterbildung hat, brauchen. Er wird den
Hausärzten nicht Weiterbildungsstellen wegnehmen, sondern er wird Hausärzte
weiterbilden.
(Beifall)
Glauben Sie mir als Internisten bitte eines: Die Innere
Medizin ist mehr als eine Teilmenge der hausärztlichen Medizin, sie ist auch
mehr als eine Basisweiterbildung für Schwerpunktinternisten.
(Beifall)
Ich bitte Sie deshalb, dem Antrag IV-1 des Vorstands zuzustimmen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Herr Kollege Baumgarten. - Als nächster Redner Herr Kollege Hermann aus Bremen.
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