Dr. Hermann, Bremen: Herr Präsident! Meine
verehrten Damen und Herren! Ich bin Dermatologe und insofern völlig emotionslos
bei der Frage, wie wir zukünftig unsere Internisten und Hausärzte nennen oder
sie einteilen. Ich habe nur eine Botschaft für Sie und eine Bitte an Sie:
Lassen Sie es uns einheitlich machen. Das Ärzteparlament hier hat vor langer
Zeit entschieden und schon damals eine Menge Argumente ausgetauscht, lange
abgewogen und ist sicherlich zu einem schwierigen Ergebnis durch
Mehrheitsbildung gekommen.
Als Delegierter aus einem kleinen Bundesland wie Bremen bin
ich es gewöhnt, manchmal majorisiert zu werden. Wir müssen, wenn wir in Bremen
abstimmen, Kompromisse finden. Wenn wir hier einen Kompromiss finden - es wird
sicher eine knappe Mehrheit für die eine oder die andere Lösung geben -, dann
muss die Botschaft lauten: Diese Mehrheitsentscheidung müssen wir zu hundert Prozent
in den Ländern umsetzen. Es kann nicht angehen, dass fünf Länder - wie hat Herr
Hoffert so schön gesagt? - bei Rot über die Ampel gehen und hoffen, dass alle
nachfolgen. Wenn wir das so machen, wird die Demokratie beschädigt.
Egal, was wir beschließen: Gehen Sie heim und setzen Sie es
um. Sonst erfolgt, wie angedroht, zu Recht die Ersatzvornahme. Wenn das
Ministerium dies erst einmal übt, wird es Lust daran finden. Dann können Sie
ganz sicher sein, dass eine rot-grüne Regierung, wie sie in Bremen gerade
entsteht, ihren Spaß daran haben wird, dies dann häufiger zu tun. Das haben wir
uns dann selber zuzuschreiben.
(Vereinzelt Beifall)
Es macht mir wenig Sorge, wenn ein lettischer Kollege nach
Deutschland kommt und nicht ganz sicher ist, ob er als Internist oder als
Hausarzt eingeteilt wird. Wenn der deutsche Kollege typischerweise nach
Schweden geht, hier Endokrinologe war und auch dort wieder Endokrinologe ist,
sehe ich das auch nicht als schädlich an. Aber wenn ein deutscher Kollege von
Bremen nach Niedersachsen zieht und seine Weiterbildung nach der jetzt gültigen
Weiterbildungsordnung nicht fortsetzen kann, dann ist das eine echte
Katastrophe. Das können wir unseren jungen Kollegen ganz sicher nicht antun.
Das ist meine Botschaft.
Danke sehr.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Hermann. - Der nächste Redner ist Herr Dr. Fabian aus
Baden-Württemberg.
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