TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 17. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. Hermann, Bremen: Herr Präsident! Meine verehrten Damen und Herren! Ich bin Dermatologe und insofern völlig emotionslos bei der Frage, wie wir zukünftig unsere Internisten und Hausärzte nennen oder sie einteilen. Ich habe nur eine Botschaft für Sie und eine Bitte an Sie: Lassen Sie es uns einheitlich machen. Das Ärzteparlament hier hat vor langer Zeit entschieden und schon damals eine Menge Argumente ausgetauscht, lange abgewogen und ist sicherlich zu einem schwierigen Ergebnis durch Mehrheitsbildung gekommen.

Als Delegierter aus einem kleinen Bundesland wie Bremen bin ich es gewöhnt, manchmal majorisiert zu werden. Wir müssen, wenn wir in Bremen abstimmen, Kompromisse finden. Wenn wir hier einen Kompromiss finden - es wird sicher eine knappe Mehrheit für die eine oder die andere Lösung geben -, dann muss die Botschaft lauten: Diese Mehrheitsentscheidung müssen wir zu hundert Prozent in den Ländern umsetzen. Es kann nicht angehen, dass fünf Länder - wie hat Herr Hoffert so schön gesagt? - bei Rot über die Ampel gehen und hoffen, dass alle nachfolgen. Wenn wir das so machen, wird die Demokratie beschädigt.

Egal, was wir beschließen: Gehen Sie heim und setzen Sie es um. Sonst erfolgt, wie angedroht, zu Recht die Ersatzvornahme. Wenn das Ministerium dies erst einmal übt, wird es Lust daran finden. Dann können Sie ganz sicher sein, dass eine rot-grüne Regierung, wie sie in Bremen gerade entsteht, ihren Spaß daran haben wird, dies dann häufiger zu tun. Das haben wir uns dann selber zuzuschreiben.

(Vereinzelt Beifall)

Es macht mir wenig Sorge, wenn ein lettischer Kollege nach Deutschland kommt und nicht ganz sicher ist, ob er als Internist oder als Hausarzt eingeteilt wird. Wenn der deutsche Kollege typischerweise nach Schweden geht, hier Endokrinologe war und auch dort wieder Endokrinologe ist, sehe ich das auch nicht als schädlich an. Aber wenn ein deutscher Kollege von Bremen nach Niedersachsen zieht und seine Weiterbildung nach der jetzt gültigen Weiterbildungsordnung nicht fortsetzen kann, dann ist das eine echte Katastrophe. Das können wir unseren jungen Kollegen ganz sicher nicht antun. Das ist meine Botschaft.

Danke sehr.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Hermann. - Der nächste Redner ist Herr Dr. Fabian aus Baden-Württemberg.

© Bundesärztekammer 2007