TOP IV: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 17. Mai 2007, Nachmittagssitzung

Dr. Fresenius, Bayern: Hohes Präsidium! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen! Zunächst möchte ich einen Dank an alle Nichtallgemeinärzte und Nichtinternisten für die Toleranz und die liebevolle Gewogenheit richten, mit der sie der Diskussion bisher gefolgt sind. Wir fühlen uns verstanden oder zumindest toleriert.

(Vereinzelt Beifall)

Herr Kötzle hat gesagt, es gehe um eine Versorgungsfrage. Ja, es geht um eine Versorgungsfrage. Ich darf als Aufsichtsrat eines kommunalen Krankenhauses sprechen, eines Krankenhauses, das nur eine schwarze Null schreiben und keine Aktionäre befriedigen muss, eines Krankenhauses, in dem der Bürger ein Mitspracherecht hat. In diesem Krankenhaus sind 120 internistische Betten. In diesem Krankenhaus soll eine bürgernahe Versorgung erfolgen.

Wir brauchen in diesem Krankenhaus den Arzt für Innere und Allgemeinmedizin, und zwar nicht als Versprechung und nicht wegen des Appellcharakters, sondern wir brauchen diesen Arzt, weil wir den Konkurrenten, den freien Trägern, Einhalt gebieten müssen, weil wir freundschaftliche Assoziationen mit Kollegen bilden müssen, die bei uns im Krankenhaus ausgebildet werden und sich dann als Satelliten niederlassen können, als Basis für Netze, mit denen wir gemeinsam arbeiten können, um überleben zu können.

(Beifall)

Unser Überleben ist durchaus gefährdet. Es gibt gierige Augen, die nach uns schauen.

Wir brauchen aber auch den klinischen Internisten. Wir brauchen denjenigen, der wohnortnah den kardiogenen Schock, das diabetische Koma, die hyperthyreote Krise und die gastrointestinale Blutung versorgen kann. Natürlich gibt es dafür auch einen Oberarzt, der spezialisiert ist. Aber wir können uns nicht für jede der genannten Krankheiten einen Spezialisten leisten.

(Beifall)

Wir müssen die wohnortnahe Versorgung dieser Patienten sicherstellen. Daher wird dieser klinische Internist im Krankenhaus der Zukunft nicht in ein Karriereloch fallen, sondern er wird in flachen Hierarchien wohlgeborgen ein hoffentlich befriedigtes Berufsleben finden können.

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, dem Antrag IV-1 zuzustimmen.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Kollege Fresenius. - Die nächste Rednerin hat ihre Wortmeldung zurückgezogen. Es gibt jetzt aber einen Geschäftsordnungsantrag.

© Bundesärztekammer 2007