Prof. Dr. Dr. h. c. Scriba, Referent: Herr
Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte zwei Gefühle, die
ich im Moment habe, benennen: Dankbarkeit und Stolz. Die Dankbarkeit gilt dem
Plenum der Delegierten des Deutschen Ärztetages, die indirekt über den Vorstand
der Bundesärztekammer die Wissenschaftler in die Lage versetzt haben,
Versorgungsforschung zu betreiben, und zwar mit Beiträgen der Ärzte, die zur
Finanzierung herangezogen werden. Das ist etwas vollkommen Ungewöhnliches,
etwas außerordentlich Bemerkenswertes. Ich bin ganz sicher, dass das inzwischen
von der für uns wichtigen Öffentlichkeit durchaus bemerkt wurde und ernst
genommen wird. Ich finde, das muss man mit großer Dankbarkeit registrieren.
Der Stolz bezieht sich auf das, was zu leisten inzwischen
begonnen wurde: auf die Qualität der mitarbeitenden Wissenschaftler und auf die
Art und Weise, wie das Ganze gesteuert und beurteilt wird. Vielleicht ist
besonders bemerkenswert, dass wir als Kommentar zu dem, was bei uns
stattfindet, gesagt bekommen, da sind Forscher und Wissenschaftler beteiligt,
von denen wir noch nie etwas gehört haben. Auf Deutsch: Gerade aus der
niedergelassenen Ärzteschaft haben sich im Rahmen dieses Programms
Projektnehmer gefunden und gemeldet, die sich bisher nicht so richtig von dem
angesprochen fühlten, was in der Förderungslandschaft für diese Art von
Forschung zu finden war. Auch das halte ich für einen wichtigen Erfolg. Auch
deshalb bin ich auf diese Dinge stolz.
So viel zur Einleitung, jetzt zu meinem Bericht. Zunächst ein
kurzer Rückblick auf das, was im Rahmen der Förderinitiative geschehen ist. Für
diejenigen, die ein sehr gutes Gedächtnis haben, ist das großenteils bekannt.
Die Eckpunkte des Rahmenkonzepts lauten: Gesamtlaufzeit der Förderinitiative
sechs Jahre; maximales Fördervolumen 750 000 Euro jährlich; jährlicher
Zwischenbericht auf dem Ärztetag; Begleitung der Einzelprojekte durch
"Projektpaten". Diese "Projektpaten" sind mehr grundlagennahe Wissenschaftler,
die den Praktikern, die die Projekte durchführen, methodisch zur Seite stehen. Der
letzte Eckpunkt des Rahmenkonzepts betrifft die Eingrenzung des
Fördergegenstands. Wir müssen uns auf Themenfelder eingrenzen.
Die Themenfelder, um die es in der laufenden Förderperiode
geht, sind erstens die Implementierung von Leitlinien in den ärztlichen Alltag,
zweitens der Einfluss der Ökonomisierung der stationären und ambulanten
Leistung auf die Patientenversorgung und die Freiheit der ärztlichen Tätigkeit
sowie drittens der Einfluss der maßgeblichen arztseitigen Faktoren, der
sogenannte Physician Factor. Es ist bemerkenswert, wie innerhalb weniger Monate
die Frage, ob das physische und psychische Befinden der Ärzte einen Einfluss
auf die Versorgungsqualität hat, überall Aufmerksamkeit gefunden hat. Es ist
überraschend, wie schnell so etwas geht.
Es gibt drei Projektarten der Förderinitiative: Einzelprojekte
mit Modellcharakter - maximale Förderdauer drei Jahre, maximale Fördersumme
200 000 Euro -, Querschnittsprojekte - maximale Förderdauer zwei Jahre und
maximale Fördersumme 50 000 Euro - sowie Kurzgutachten und Expertisen mit
einer maximalen Förderdauer von einem Jahr und einer maximalen Fördersumme von
10 000 Euro.
Die Typ-I-Projekte sind mit 1,6 Millionen Euro in die
Finanzplanung der ersten Förderphase eingestellt. Die anderen Zahlen entnehmen
Sie bitte der Darstellung auf der Leinwand.
Ich komme nun zu den Einzelprojekten mit Modellcharakter, den
Typ-I-Projekten. Mit 16 Projekten wurden Verträge abgeschlossen. Elf Projekte
erhielten eine "Vollförderung", fünf eine mehr oder weniger symbolische
Teilförderung. Alle fünf Projekte haben es geschafft, andere Drittmittel
einzuwerben. Sie haben den Bonus der Anerkennung, im Rahmen des Programms der
Bundesärztekammer mitmachen zu können, gern mitgenommen. Ein Antragsteller hat
den Antrag zurückgezogen. Zwei Projekte sind, wenn man so will, noch offen.
"Projektvisitenkarten" liegen als "Materialsammlung" aus.
Zeigen Sie mir ein einziges Förderprogramm, bei dem man schon im Stadium der
Beantragung und Begutachtung, also vor Beginn der eigentlichen Arbeit, schon
lesen kann, was die Konkurrenz tut, wie das beurteilt wird und wie es gefördert
wird. Diese Art von Transparenz ist ein einmaliges Qualitätsmerkmal, das ich
nur von den Archäologen kenne. Auf diesem Gebiet gibt es nur so wenige
Forscher, dass sie sich ohne Weiteres gegenseitig erzählen können, was sie
eigentlich tun.
Ich zeige Ihnen jetzt drei kleine Grafiken, die verdeutlichen,
welche Projekte wie lange laufen. Die meisten haben im vorigen Jahr begonnen
und gehen bis 2008, zum Teil bis in das Jahr 2009 hinein. In Ihrer
Materialsammlung ist jedes einzelne Projekt genau beschrieben. Darauf will und
kann ich jetzt nicht näher eingehen.
Zum Themenblock Einfluss der Ökonomisierung erwähne ich hier
nur das Projekt mit dem Titel "Versorgungsepidemiologische Auswirkungen des
demografischen Wandels in Mecklenburg-Vorpommern". Hier ist das
Max-Planck-Institut für Demografie beteiligt. Es ist von den Ansätzen, den
schon vorhandenen Ergebnissen und dem, was man erwarten kann, her ein
hervorragendes Projekt.
Es gibt eine laufende Projektbegleitung und ein
Projekt-"Controlling". Jedes Projekt erstellt Zwischenberichte. Wir haben am
17. Januar dieses Jahres einen Projektworkshop durchgeführt. Es wurden
zahlreiche Kontakte zwischen den einzelnen Projektnehmern geknüpft, quasi im
Sinne eines Netzwerks. Auf diese Weise wurden kooperative Elemente kreiert.
Insgesamt kann man sagen, dass das methodische und wissenschaftliche Niveau des
gesamten Programms wirklich gut ist.
Ganz kurz zu den Typ-II-Projekten. Dabei handelt es sich um
Querschnittsprojekte. Der Report Versorgungsforschung richtet sich an die
Delegierten des Deutschen Ärztetages, zu beratende Politiker sowie die
Gesamtärzteschaft und bezieht sich auf jeweils auszusuchende
versorgungsrelevante Themen. Diese Themen werden im Rahmen eines vorbereitenden
Symposiums aufgearbeitet. Die Ergebnisse werden zusammengetragen. Ein Beispiel
ist das Robert-Koch-Institut, das gemeinsam mit der Bundesärztekammer ein
Symposium mit dem Thema "Zur Bildung von Netzwerken für ein kontinuierliches
Monitoring von Gesundheit und Gesundheitsversorgung in Deutschland"
durchgeführt hat. Sie wissen, dass das Robert-Koch-Institut unter anderem für
die Gesundheitsberichterstattung zuständig ist. Aus dieser Tradition heraus
will man weitere Datenquellen erschließen, um noch besser zu werden.
Weitere voraussichtliche Themen für den Report
Versorgungsforschung wird einmal der Physician Factor sein, und zwar im
nächsten Jahr, sowie im Jahr 2009 der Einfluss von "Privatisierungen" auf die
Krankenversorgung.
Typ-III-Projekte umfassen Kurzgutachten und Expertisen. Wir
haben mit Billigung des Vorstands der Bundesärztekammer eine Literaturstudie
zum Physician Factor ausgeschrieben, um überhaupt einmal festzustellen, was
diesbezüglich an Literatur vorhanden ist. Die Ergebnisse sind in Heft 20 des
"Deutschen Ärzteblatts" vom 18. Mai 2007 zu finden.
Ich komme zur Machbarkeitsstudie zu den Folgen der
Privatisierung des Universitätsklinikums Gießen/Marburg. Im Rahmen der ersten
Ausschreibung wurden leider keine Anträge gestellt. Es gibt die grundsätzliche
Schwierigkeit, dass hier Fusion, DRG-Einführung und Privatisierung
zusammentreffen und man nicht genau weiß, welcher Faktor welchen Einfluss hat.
Wir haben von Wissenschaftlern eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, in der
nachgewiesen wird, dass es besser ist, eine größere Übersicht über verschiedene
Betreiber von Privatisierungen und überhaupt über verschiedene Träger zu
erstellen, um festzustellen, welchen Einfluss insbesondere der Trägerwechsel
auf die Qualität der Versorgung im Krankenhaus hat. Entsprechend einem
Beschluss des Bundesärztekammervorstands vom Dezember 2006 wurde ein
Forschungsprojekt ausgeschrieben. Es sind drei Anträge eingegangen. Die Anträge
wurden von der Ständigen Kommission "Versorgungsforschung" schriftlich
begutachtet. Jetzt müssen wir nur noch überlegen, was wir dem Vorstand der
Bundesärztekammer vorschlagen, damit im Juni 2007 eine Entscheidung über die
Durchführung dieses vorgezogenen Projekts aufgrund der Empfehlung, die uns aus dem
Typ-III-Projekt zugewachsen ist, getroffen werden kann.
Ich darf jetzt noch einmal kurz die sogenannten Highlights
erwähnen: die Machbarkeitsstudie zur Privatisierung Gießen/Marburg, die Studie
hinsichtlich der internationalen Literatur zum Physician Factor, die
Ausschreibung hinsichtlich der Auswirkungen von Trägerwechseln und die
thematische Rahmenorientierung zur Eingrenzung von Themenfeldern für die zweite
Ausschreibung.
Ich glaube, wir können sagen, die Projekte in der ersten
Förderphase sind auf einem wirklich hohen Niveau mit hoher Professionalität
umgesetzt worden. Das zweistufige Auswahlverfahren der ersten Förderphase hat
sich sehr bewährt. Das auf dem 108. Deutschen Ärztetag 2005 verabschiedete
Rahmenkonzept hat sich ebenfalls bewährt und soll das gedankliche Fundament für
die Fortführung der Förderinitiative sein, die wir nunmehr zu besprechen haben.
Warum eine Ausschreibung der zweiten Förderphase bereits zum
jetzigen Zeitpunkt? Nachdem wir uns derzeit in der Hälfte der Projektlaufzeit
der ersten Förderphase befinden, ist es erforderlich, sich Gedanken über die
Ausschreibung der zweiten Förderphase zu machen, damit man noch während der
Gesamtlaufzeit der Projekte fertig werden kann, also bis 2011. Leider sind die
Laufzeiten so lang, deshalb müssen wir jetzt damit beginnen.
Wir müssen die Themenfelder für die zweite Förderphase
ebenfalls eingrenzen, weil die zur Verfügung stehende Gesamtsumme eine
vollständige Bearbeitung der Themen, die hinsichtlich der Versorgungsforschung
denkbar sind, unmöglich zulässt. Es erfolgt eine thematische Rahmenorientierung
und Basis für die Konkretisierung von Fragestellungen für die Ausschreibung der
zweiten Förderphase. Dies finden Sie als Anlage zum Antrag V-1.
Bei der Bearbeitung dieser Fragen waren frühere Ärztetagsbeschlüsse
zu berücksichtigen. Ich nenne hier vom 109. Deutschen Ärztetag die Themen: Sicherung
der Versorgung pflegebedürftiger Menschen, die humane Sterbebegleitung, die
psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutische Versorgung, die Prävention von
Misshandlung, Vernachlässigung und Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen
sowie die Telematik.
Im Sinne einer Modifikation der jetzt laufenden Themenfelder
haben wir uns gedacht, dass der Themenschwerpunkt einer Implementierung von
Leitlinien nicht erneut ausgeschrieben werden sollte. Dieses Themenfeld wurde
in der ersten Förderphase relativ umfassend gefördert. Der Physician Factor als
maßgeblicher Faktor für die Versorgungsqualität soll als Querschnittsthema zu
allen Themenschwerpunkten in Zukunft Voraussetzung oder zumindest wünschenswert
sein. Hier handelt es sich nicht um ein Sonderthema, sondern diese Thematik ist
immer dabei.
Als Themenfelder für die zweite Förderphase schlagen wir die
Versorgungsstrukturen und die Steuerungsmechanismen vor. Bei dem Themenfeld
Versorgungsstrukturen sind zu unterscheiden: Bedarfsplanung, Optimierung von
(sektorenübergreifenden) Versorgungsstrukturen, Nutzen und Risiken von Telemonitoringverfahren
sowie die Auswirkungen einer stärkeren Einbeziehung nichtärztlicher
Gesundheitsberufe in Versorgungskonzepte. Beim Themenfeld Steuerungsmechanismen
sind finanzielle Anreizmechanismen sowie eine Versorgungssteuerung durch
Qualitätswettbewerb am Beispiel der Qualitätsberichte zu behandeln.
Die inhaltliche Schwerpunktsetzung unter Berücksichtigung der
Anliegen des Deutschen Ärztetages umfasst folgende Punkte: die Versorgung der
älteren Bevölkerung - das wird auf bestimmte Gruppen eingegrenzt, weil es
unmöglich ist, das gesamte Spektrum zu beleuchten -, die palliativmedizinische
Versorgung in Deutschland, die Versorgung multimorbider Patienten, die psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutische
Versorgung und die Versorgung "vulnerabler" Gruppen von Kindern und
Jugendlichen. Diese fünf Bereiche überlappen sich zum Teil durchaus erheblich.
Das ist erstens nicht zu ändern und zweitens sogar Absicht.
Zu den möglichen Fragestellungen möchte ich nur kurz Stellung
nehmen; eine ausführliche Darstellung finden Sie in der Materialsammlung als
Anlage zum Beschlussantrag V-1. Es ist auch noch keinesfalls alles festgelegt,
was getan werden kann.
Mögliche Fragestellungen zum Themenfeld Versorgungsstrukturen:
Welche Instrumente zur Identifizierung von Unter-, Über- und
Fehlversorgungsbereichen stehen zur Verfügung? Welche Versorgungsstrukturen
braucht eine älter werdende Bevölkerung? Welche Auswirkung hat die Anwendung
von Telemonitoringverfahren auf die Arzt-Patient-Beziehungen? Welche Chancen
und Risiken bedeutet eine verstärkte Einbeziehung von nicht ärztlichen
Gesundheitsberufen für das Problem des Ärztemangels?
Zu den Steuerungsmechanismen sind mögliche Fragestellungen:
Auswirkung unterschiedlicher Trägerstrukturen stationärer Einrichtungen auf die
berufliche Situation und die Arbeitszufriedenheit von Ärzten; mögliche
Verlagerungseffekte zwischen ambulantem und stationärem Sektor durch die
Einführung von DRGs; eventuelle Verbesserung der Versorgung durch die
Einführung von vergleichenden Instrumenten der Qualitätssicherung.
Was sollte und soll mit der Förderung der Versorgungsforschung
erreicht werden? Es sollen Fragestellungen untersucht werden, die von
besonderer beruflicher und gesundheitspolitischer Relevanz für die gesamte
Ärzteschaft und insbesondere auch für die Patienten sind. Wir möchten, dass die
Ergebnisse der Versorgungsforschung in die Politikberatung einfließen und wir
auf diese Weise Hinweise auf Probleme der gesundheitlichen Versorgung und zur
Verbesserung der Versorgungssituation geben können. In diesem Sinne ist auch
das Symposium 2006 in Mainz durchgeführt worden. Es sollen ferner Projekte mit
Modellcharakter gefördert und deren Ergebnisse in die Fläche oder in andere
Bereiche der gesundheitlichen Versorgung übertragen werden.
Was ist bereits erreicht worden? Es wurden 16
Forschungsvorhaben in das Förderprogramm aufgenommen, die auf wissenschaftlich
hohem Niveau durchgeführt wurden. Es wurden zwei Expertisen zu Gießen/Marburg
und zum Physician Factor erstellt. Es wurden zwei Symposien
"Versorgungsforschung als Instrument zur Gesundheitssystementwicklung" sowie
"Zur Bildung von Netzwerken für ein kontinuierliches Monitoring von Gesundheit
und Gesundheitsversorgung" organisiert. Schließlich erfolgte eine
Sonderausschreibung "Auswirkungen unterschiedlicher Trägerstrukturen (inklusive
,Privatisierung') von Krankenhäusern".
Was soll als Nächstes geschehen? Es soll ein Report
Versorgungsforschung zum Thema "Monitoring von Gesundheit und
Gesundheitsversorgung" aufgelegt werden. Die Auswirkungen unterschiedlicher
Trägerstrukturen auf die Qualität der Krankenversorgung sollen wissenschaftlich
untersucht werden. Es sollen weitere Expertisen und Kurzgutachten sowie
Symposien und Workshops als Grundlage für den Report Versorgungsforschung sowie
zur Diskussion der Projektergebnisse durchgeführt werden. Schließlich soll auf
der Basis der Ihnen soeben vorgestellten thematischen Rahmenorientierung
"Eingrenzung von Themenfeldern" in diesem Jahr die zweite Förderphase
ausgeschrieben werden.
Wir brauchen dafür Ihre Unterstützung und bitten Sie daher
darum, dass Sie uns beauftragen mögen, die nächste Förderphase ausschreiben zu
lassen. Wir bitten Sie, dem Beschlussantrag des Vorstands der Bundesärztekammer
zuzustimmen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank,
Herr Scriba, für diesen Vortrag und vor allen Dingen für die Arbeit, die
dahintersteckt. Sie wissen ja: Wir haben zum einen das Nationale
Leitlinienprogramm, das für uns das Ärztliche Zentrum für Qualität in der
Medizin (ÄZQ) bearbeitet, mit der Darstellung dessen, was die Medizin leisten
kann. Wir haben zum anderen das Projekt Versorgungsforschung, um zu messen: Was
kommt von dem, was die Medizin leisten kann, in der Patientenbetreuung an? Wie
sieht das Delta dazwischen aus? Wie geht es Ärztinnen und Ärzten, wenn sie
beispielsweise nicht in die Lage versetzt werden, ihren Patientinnen und
Patienten das Bestmögliche zugute kommen zu lassen, sondern wenn sie sich auf
ein niedrigeres Niveau beschränken müssen? Leiden sie darunter? Oder ist ihnen
das egal? Ist das für sie eine politische Frage?
Diese Aspekte sind in dem Vortrag von Herrn Scriba deutlich
zum Ausdruck gekommen. Die Anträge stellen das ebenfalls in den Mittelpunkt.
Insofern glaube ich, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind, uns auch in
der politischen Szene so zu rüsten, dass wir mit der Politik und mit unseren
Mitspielern im vorpolitischen Bereich bzw. im unterstaatlichen Bereich auf
Augenhöhe diskutieren können. Das ist unser Ziel.
Noch einmal herzlichen Dank, Herr Scriba.
Wir kommen nun zu den Wortmeldungen. Der erste Redner ist Herr
Josten von der Ärztekammer Nordrhein. - Ist er zugegen? - Das scheint nicht der
Fall zu sein. Dann bitte Herr Kollege Joas aus Bayern.
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