Dr. Massing, Westfalen-Lippe: Herr Präsident!
Meine Damen und Herren! Herr Professor Scriba, wir haben in Westfalen ein
Sprichwort, das folgendermaßen lautet: Frage ein Amt, und es kommt ein Amt
heraus. Es zeichnet sich bei dieser Materialsammlung ab, dass das, was wir
schon vor zwei Jahren befürchtet haben, nämlich dass der Hausarzt dort
überhaupt nicht mehr vorkommt, sich bewahrheitet. Beim altersflüchtigen
Durchblättern habe ich ihn jedenfalls nicht gefunden. Die stabile, andauernde
Grundversorgung am Tag und besonders in der Nacht, die ja erfolgt, ist
jedenfalls nicht erwähnt. Ich kann sie nur im Umkehrschluss finden. Es ist dort
die Rede von der Verbesserung der fachärztlichen, beispielsweise der
psychiatrischen Versorgung älterer Menschen, insbesondere in
Pflegeeinrichtungen. Bei dem Begriff "Verbesserung" kann ich natürlich
hineingeheimnissen, dass die Basisversorgung, die stabile Grundversorgung durch
Hausärzte sowieso funktioniert.
Wir erleben, dass an den Rändern dauernd sehr klug agiert
wird, was alles noch getan werden könnte, während die Basis wegbricht. Wenn
jemand zwei Altersheime versorgen muss, ist das laut Gebührenordnung für ihn
ein Zuzahlungsgeschäft, was natürlich nicht der Ärztekammer aufs Brett zu
schreiben ist.
Wenn immer wieder gefragt wird, wie man Fehlanreize vermeiden
kann, sage ich: Ich glaube, es gibt einen einfachen Schlüssel, nämlich
Koordination und nicht Diversifikation.
Herzlichen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Herr Massing. - Jetzt Herr Josten aus Nordrhein.
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