Dr. Steininger, Hessen: Sehr geehrter Herr
Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich denke nicht, dass es bei den gehörten
Beiträgen in erster Linie um eine Fundamentalkritik geht, wie Frau Wahl gerade
gesagt hat, sondern es geht um eine Auseinandersetzung unter ganz verschiedenen
Aspekten. Das Gebiet ist so komplex und so groß, dass man gar keine
Fundamentalkritik üben kann. Wir tun gut daran, es in Einzelpunkte
aufzudröseln, um ein besseres Verständnis zu gewinnen.
Herr Bartmann hat in seinem Einführungsvortrag sehr gut
beschrieben, was man mit der elektronischen Gesundheitskarte machen kann. Ich
glaube, damit haben die meisten von uns kein Problem. Ich glaube, es ist nicht
unser Hauptproblem, was man auf dieser Karte speichern und was man auf ihr
löschen kann. Ich habe auch kein Problem, Frau Gitter, einen USB-Stick mit
meinen wertvollen Informationen über meine Patienten mit ins Krankenhaus zu
geben. Es gibt Medien, die wir mitgeben können.
Für mich liegt das Hauptproblem bei der ganzen Diskussion
darin, dass es eine Serverlösung geben soll, einen Server, der irgendwo steht,
der angeblich sicher ist, der von jenen genutzt werden soll, die Zugriff auf
die Patientendaten haben wollen. Das ist mein Hauptproblem. In dem Vortrag von
Herrn Bartmann tauchte in einem kleinen Nebensatz auf, dass das Rezept auf der
Karte in die Apotheke getragen werden kann, dass es aber auch auf einen Server
gelegt wird, wo es der Apotheker selber abrufen kann. Das ist der Einstieg in
die Serverlösung, das ist der Einstieg in etwas, was wir eigentlich nicht
wollen und nicht brauchen.
Jedem, der sich ganz unvoreingenommen mit Serverlösungen beschäftigt,
möchte ich einen Begriff mitgeben, den er einmal mit einem Computerexperten
besprechen kann. Es gibt bei jedem Server Backdoors. Ich habe langsam gelernt,
was Backdoors sind. Ich empfehle jedem, sich damit zu beschäftigen. Jeder
Server, der angeblich sicher ist, hat Einstiegsmöglichkeiten, die genutzt
werden können. Ich würde jeden Computerhacker beauftragen, einen solchen Server
zu knacken, wenn es denn einen solchen gibt, um darzustellen, dass das möglich
ist.
Ich denke, der Begriff "sicher" ist in diesem Zusammenhang
nicht in Ordnung. Er ist nicht reell. Wir sollten ihn lieber nicht verwenden.
Danke schön.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. - Als nächste Rednerin noch einmal Frau Dr. Groß.
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