Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Ich rufe den Antrag
V-80 auf.
(Zuruf: Vorstandsüberweisung! - Widerspruch)
- Es ist Vorstandsüberweisung beantragt. Gibt es eine
Gegenrede? - Bitte schön, Herr Kollege Merchel aus Westfalen-Lippe.
Merchel, Westfalen-Lippe: Wir haben viel zur
Förderung der Allgemeinmedizin beschlossen; das ist auch in Ordnung. Wir haben
im Praktischen Jahr drei Teile und haben eben gesagt: Es muss flexibilisiert
sein. Die meisten machen heute ihr Praktisches Jahr im Ausland. Wenn man vier
Teile schafft, wird das Ganze unhandlich. Ich denke, das ist nicht notwendig.
(Beifall)
Die Studenten sind im Kurs für Allgemeinmedizin in den Praxen
tätig. Die Studenten kennen die Praxis also. Wir müssen das nicht komplizierter
als nötig machen.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön.
Frau Goesmann verteidigt den Antrag.
Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Ich möchte für den
Antrag sprechen, weil er aus der Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin
stammt.
(Zurufe)
- Ich musste ihn hier ja einbringen. Wenn die Deutsche
Akademie für Allgemeinmedizin diesen Wunsch an den Ärztetag herantragen will,
ist es meine Aufgabe als Vorsitzende, den Antrag hier einzubringen. Das ist
aber nicht von uns ausgedacht, sondern die Idee, das Praktische Jahr zu
vierteln und einen Pflichtteil in Allgemeinmedizin einzuführen, stammt von
einer Arbeitsgruppe der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, die im letzten
Jahr ein dickes Papier zur Förderung der Allgemeinmedizin in Deutschland
erarbeitet hat.
Eine Idee, wie man am besten hausärztlichen Nachwuchs gewinnen
könnte, war, dass man sagt: Wenn man einen Pflichtanteil Allgemeinmedizin im
Praktischen Jahr schafft, dann werden die Studierenden sehr früh pflichtgemäß
und in längerer Zeit an die hausärztliche Medizin herangeführt und können das
in aller Breite kennenlernen. Dann gewinnt man vielleicht mehr Nachwuchs.
Insofern greifen wir eine Idee des Gesetzgebers auf und wollen
sie unterstützen, damit die Approbationsordnung endlich umgesetzt wird und es
dort hineinkommt. Das ist also schon lange angedacht. Wir möchten das als
Akademie unterstützt haben.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Im Vorstand zuständig für die Ausbildung zum Arzt/zur Ärztin und für
Hochschulfragen ist Herr Professor Schulze. In dieser Funktion darf ich ihm das
Wort geben.
Prof. Dr. habil. Schulze, Vorstand der
Bundesärztekammer: Ich möchte den Antrag von Frau Goesmann und Herrn Kaplan
nachdrücklich unterstützen. Er vollzieht eigentlich nur einen Beschluss der
Gesundheitsministerkonferenz von 2005/2006 zur Stärkung der Allgemeinmedizin.
Wie Sie alle wissen, ist an den Hochschulen die Allgemeinmedizin immer noch in
einem Aschenbrödeldasein. Es gibt nur wenige dieser Lehrstühle. Es gibt viele
Bemühungen mit akademischen Lehrpraxen und Lehrkrankenhäusern, die diese
Ausbildung tradiert realisieren. Wir sollten diesen Antrag hier beschließen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. - Es ist die Überweisung des Antrags an den Vorstand beantragt worden. Ich
frage jetzt: Wer möchte den Antrag 80 an den Vorstand überweisen? - Wer ist
gegen die Überweisung? - Das ist die Mehrheit. Wer enthält sich? - Der Antrag
ist nicht überwiesen. Wir stimmen materiell über diesen Antrag ab. Wer ist für
den Antrag 80? - Wer ist dagegen? - Das müssen wir zählen. Das ist unklar. Ich
frage also noch einmal: Wer möchte dem Antrag 80 zustimmen? - Wer möchte den
Antrag ablehnen? - Jetzt bitte noch die Enthaltungen. - Es konnten sich nur 75
für den Antrag erwärmen, 105 haben das nicht getan.
(Beifall)
Daraus schließe ich, dass der Antrag abgelehnt
worden ist. Wir gucken mal weiter.
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