TOP V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Freitag, 18. Mai 2007, Vormittagssitzung

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Ich rufe den Antrag V-80 auf.

(Zuruf: Vorstandsüberweisung! - Widerspruch)

- Es ist Vorstandsüberweisung beantragt. Gibt es eine Gegenrede? - Bitte schön, Herr Kollege Merchel aus Westfalen-Lippe.

Merchel, Westfalen-Lippe: Wir haben viel zur Förderung der Allgemeinmedizin beschlossen; das ist auch in Ordnung. Wir haben im Praktischen Jahr drei Teile und haben eben gesagt: Es muss flexibilisiert sein. Die meisten machen heute ihr Praktisches Jahr im Ausland. Wenn man vier Teile schafft, wird das Ganze unhandlich. Ich denke, das ist nicht notwendig.

(Beifall)

Die Studenten sind im Kurs für Allgemeinmedizin in den Praxen tätig. Die Studenten kennen die Praxis also. Wir müssen das nicht komplizierter als nötig machen.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön. Frau Goesmann verteidigt den Antrag.

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Ich möchte für den Antrag sprechen, weil er aus der Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin stammt.

(Zurufe)

- Ich musste ihn hier ja einbringen. Wenn die Deutsche Akademie für Allgemeinmedizin diesen Wunsch an den Ärztetag herantragen will, ist es meine Aufgabe als Vorsitzende, den Antrag hier einzubringen. Das ist aber nicht von uns ausgedacht, sondern die Idee, das Praktische Jahr zu vierteln und einen Pflichtteil in Allgemeinmedizin einzuführen, stammt von einer Arbeitsgruppe der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, die im letzten Jahr ein dickes Papier zur Förderung der Allgemeinmedizin in Deutschland erarbeitet hat.

Eine Idee, wie man am besten hausärztlichen Nachwuchs gewinnen könnte, war, dass man sagt: Wenn man einen Pflichtanteil Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr schafft, dann werden die Studierenden sehr früh pflichtgemäß und in längerer Zeit an die hausärztliche Medizin herangeführt und können das in aller Breite kennenlernen. Dann gewinnt man vielleicht mehr Nachwuchs.

Insofern greifen wir eine Idee des Gesetzgebers auf und wollen sie unterstützen, damit die Approbationsordnung endlich umgesetzt wird und es dort hineinkommt. Das ist also schon lange angedacht. Wir möchten das als Akademie unterstützt haben.

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. Im Vorstand zuständig für die Ausbildung zum Arzt/zur Ärztin und für Hochschulfragen ist Herr Professor Schulze. In dieser Funktion darf ich ihm das Wort geben.

Prof. Dr. habil. Schulze, Vorstand der Bundesärztekammer: Ich möchte den Antrag von Frau Goesmann und Herrn Kaplan nachdrücklich unterstützen. Er vollzieht eigentlich nur einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz von 2005/2006 zur Stärkung der Allgemeinmedizin. Wie Sie alle wissen, ist an den Hochschulen die Allgemeinmedizin immer noch in einem Aschenbrödeldasein. Es gibt nur wenige dieser Lehrstühle. Es gibt viele Bemühungen mit akademischen Lehrpraxen und Lehrkrankenhäusern, die diese Ausbildung tradiert realisieren. Wir sollten diesen Antrag hier beschließen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. - Es ist die Überweisung des Antrags an den Vorstand beantragt worden. Ich frage jetzt: Wer möchte den Antrag 80 an den Vorstand überweisen? - Wer ist gegen die Überweisung? - Das ist die Mehrheit. Wer enthält sich? - Der Antrag ist nicht überwiesen. Wir stimmen materiell über diesen Antrag ab. Wer ist für den Antrag 80? - Wer ist dagegen? - Das müssen wir zählen. Das ist unklar. Ich frage also noch einmal: Wer möchte dem Antrag 80 zustimmen? - Wer möchte den Antrag ablehnen? - Jetzt bitte noch die Enthaltungen. - Es konnten sich nur 75 für den Antrag erwärmen, 105 haben das nicht getan.

(Beifall)

Daraus schließe ich, dass der Antrag abgelehnt worden ist. Wir gucken mal weiter.

© Bundesärztekammer 2007