Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Nunmehr kommen wir
zum Antrag V-75. Hier geht es wieder um einen Auftrag für den nächsten
Deutschen Ärztetag. Ich habe bereits gesagt: Bei der Menge des Geforderten
könnten wir für den Ärztetag eine zweite Woche vorsehen.
(Zuruf)
- Es wird Vorstandsüberweisung beantragt. Wir haben ja sowieso
den Tagesordnungspunkt Weiterbildung und den Bericht über die Weiterbildung.
Das kann zumindest teilweise dort mit erledigt werden. Spricht jemand gegen den
Antrag auf Vorstandsüberweisung? - Bitte, Frau Gitter aus Bremen.
Dr. Gitter, Bremen: Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Sie haben es bereits erwähnt: Die Weiterbildung ist
per Beschluss Thema auf jedem Deutschen Ärztetag. Wir haben vorhin bei den
Anträgen hinsichtlich der Evaluation die Vorstandsüberweisung beschlossen. Wenn
evaluiert wird - zwei Ärztekammern und Helios haben das ja vorgemacht -, wird
es Berichte darüber geben. Dann ist die Forderung eigentlich erfüllt. Dann kann
man das mit Qualität füllen. Ich finde, dann ist der richtige Zeitpunkt, sich
Gedanken zu machen.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. - Wer möchte den Antrag verteidigen? - Bitte, Herr Lindhorst.
PD Dr. Lindhorst, Hessen: Liebe Mitglieder! Da
ich Chirurg bin, bin ich leidensfähig, würde Theo Windhorst als Präsident der
gastgebenden Kammer sagen. An dieser Stelle mag er es vielleicht nicht so gerne
hören, weil wir über andere Themen reden.
Vom Qualitätsbeauftragten des Rhön-Klinikums wurde in der
Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen erläutert, dass man am
Thema Weiterbildung nicht interessiert ist. Das erinnert mich übrigens an
heute. Wie kommt das?
Herr Professor Hansis, der uns dezidiert erklärt hat, dass er
allen alles überlässt und mal schaut, was passiert, er müsse sich darum nicht
kümmern, steht mit seiner Haltung im glatten Gegensatz zu dem anderen großen
Privatisierer, der Gruppe Helios. Ich weiß nicht, ob es der Ärzteschaft guttut,
diese Themen, da Ihnen auf der Straße bei den Ärzteprotesten nicht nur die
Gehaltsforderungen, sondern auch die Arbeitsbedingungen um die Ohren gehauen
wurden, die glasklaren Forderungen, die auf der Straße artikuliert wurden, mit
Nichtbefassung, Vorstandsüberweisung oder Ablehnung zu bescheiden. Ich kann das
nicht verstehen, zumindest nicht bei den Vertretern des Marburger Bunds,
einschließlich des Vorstands der Bundesärztekammer. Mir fehlt das Verständnis,
wie Sie Ihr Mandat bekommen haben, wenn ich berücksichtige, was auf der Straße
klar und deutlich artikuliert wird.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
- Zum Antrag 75 hat einer dafür, einer dagegengesprochen. Ein
Geschäftsordnungsantrag liegt nicht vor. Ich frage also: Wer möchte dem Antrag
75 zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das zählen wir aus. Wir sind uns einig, dass
man es so nicht entscheiden kann. Die Beteiligung ist nicht überschwänglich.
Ich frage also noch einmal: Wer möchte den Antrag 75 befürworten? - Wer ist
dagegen? - Jetzt ist der Antrag angenommen. Herr Dr. Koch wird das mit
in die Berichterstattung beim nächsten Mal aufnehmen. Vielleicht kann man es
auch gleich bei der Eröffnungsansprache behandeln, weil die
Versorgungsrealitäten ja auch Auswirkungen auf die Weiterbildung haben. Das
Thema Weiterbildung müsste ja auch für die große Politik von hoher Bedeutung
und hohem Interesse sein.
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