Dr. Kaplan, Vorstand der
Bundesärztekammer: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrtes
Präsidium! Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen! Das "Ulmer Papier" ist nichts
anderes als ein Diskussionspapier und ein Positionspapier der deutschen
Ärzteschaft. Genau deshalb, weil es dies ist, kann es nicht zu sehr ins Detail
gehen. Es muss deshalb den kleinsten gemeinsamen Nenner erstellen. Da hat
Kollege Neher vollkommen recht. Das halte ich auch für nichts Schlechtes. Wir
müssen uns bemühen, hier ein gemeinsames Papier zu erstellen und zu
verabschieden.
In diesem Papier setzen wir uns zum einen mit der
Ist-Situation auseinander, indem wir eine kritische Ist-Analyse durchführen und
auch den Versorgungsbedarf festhalten. Wir halten auch die Rahmenbedingungen
fest, unter denen wir uns eine vernünftige medizinische Versorgung vorstellen
können, mit der Frage: wie viel Staat, wie viel Markt, wie viel
Selbstverwaltung und wie viel Eigenverantwortung? Des Weiteren legen wir die
Versorgungsstrukturen fest, unter denen wir diese Arbeit tun wollen. Wir zeigen
also auch eine Perspektive auf, wohin es gehen soll.
Ich möchte kurz zu drei Anträgen Stellung nehmen, und zwar
zunächst zu dem Antrag I-1-10 von Herrn Kollegen Bertram. Ich verstehe die
Antragsteller. In diesem Bereich gibt es einige Ungereimtheiten. Ich halte es
aber für falsch, wenn der gesamte Text, der aufgeführt ist, gestrichen wird. Deswegen
schlage ich vor, diesen Antrag an den Vorstand zu überweisen, damit der
Vorstand den Antrag redaktionell und inhaltlich überarbeitet.
In diesem Sinne möchte ich auch den Antrag 20, den ich mit
unterzeichnet habe, an den Vorstand überweisen, damit das Thema der Praxisnetze
noch Berücksichtigung finden kann.
Zum Antrag I-1-6 zum Thema Qualität und Transparenz, den Herr
Kollege Jonitz und ich als Vorstandsmitglieder mit unterstützen, möchte ich
darauf hinweisen, dass es nicht sinnvoll ist, wenn auf Seite 24 die Zeilen 21
bis 44 gestrichen werden. Sie sollten erhalten bleiben, allerdings redaktionell
überarbeitet werden. Dann sollte dieser Antrag mit berücksichtigt und
eingearbeitet werden. Deshalb stelle ich den Antrag, auch diesen Antrag an den
Vorstand zu überweisen.
Ich bitte Sie, die Anträge, die die hausärztliche Versorgung
betreffen, nämlich die Anträge 26 - Koordination von chronisch kranken Menschen
-, 28 zum Thema Palliativmedizin und 24 - Prävention in der hausärztlichen
Praxis -, zu unterstützen.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass wir heute das "Ulmer
Papier" verabschieden. Ich möchte Sie bitten, dieses "Ulmer Papier" möglichst
einstimmig zu verabschieden. Wir müssen ein Signal an die Politik geben. Wir
müssen uns in die Diskussion darüber, wie die Gesundheitsversorgung in den
nächsten zehn Jahren ausschauen soll, einbringen.
Ich bedanke mich.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Kaplan. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Junker aus
Westfalen-Lippe. |