Dr. Munte, Bayern:
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrtes Präsidium! Sehr geehrter und
geschätzter Herr Kollege Hoppe! Die Wortmeldung von Herrn Junker war eine
Steilvorlage, weil ich feststellen möchte: Wir haben eine Körperschaft KV.
Diese Körperschaft ist eine tragende Säule der freien Ärzteschaft. Ich fand es
hervorragend, Herr Hoppe, dass Sie gestern festgestellt haben, dass dieser
durch Gesetze gefesselte Riese entweder vom Gesetzgeber wieder auf sichere
Beine gestellt werden sollte oder wir erleben müssen, wie er in den nächsten
Jahren nach und nach verschwinden wird. Ich meine, wenn er verschwindet, ist
das zum Schaden der gesamten freien Ärzteschaft, auch wenn viele mit Recht
Kritik an dieser Organisation üben.
(Beifall)
Die Organisation ändert sich, sie steht im Wettbewerb. Aber
sie soll im Wettbewerb auch Chancen haben.
Weil die KBV gefesselt und im Augenblick relativ stark mit
sich selbst und mit ihrem Überleben beschäftigt ist, haben wir wenig bzw. gar
nichts in das "Ulmer Papier" einbringen können. Deswegen, Herr Hoppe, hat die
Vertreterversammlung einen einzelnen Beschluss gefasst, dass dieses "Ulmer
Papier" doch eine Diskussionsgrundlage sein möge für die Weiterentwicklung -
das wurde hier bereits gesagt, auch von Ihnen selbst -, dass in Zukunft alle
Organisationen einbezogen werden sollen, auch die KBV und die KVen.
Ich habe den Antrag gestellt, den zweiten Absatz zu streichen:
Von einer endgültigen Verabschiedung des Ulmer Papiers ?
wird Abstand genommen.
Sie haben ja selbst gesagt, Herr Hoppe, dass es ein
Diskussionspapier ist, dass es ein Grundlagenpapier ist, das aufgrund der
Anträge verändert wird.
Es sollte irgendwo in den Text eingefügt werden, dass klar
ist, dass die KBV, die KVen und andere Organisationen, wie beispielsweise die
Berufsverbände, mehr einbezogen werden sollen.
Ich habe noch folgende Anmerkung zu machen. Das "Ulmer Papier"
ist sehr zukunftsweisend und zeigt, wo wir stehen, wo wir uns befinden. Aber es
zeigt eines nicht auf: dass wir auch Fehler machen. Ein bisschen Selbstkritik
sollte enthalten sein. Warum haben wir im KV-System und auch in den Kammern
Schwierigkeiten bei der Politik? Weil wir oft zu wenig unsere eigenen Fehler
erkennen. Das ist hier nicht zu diskutieren, aber wir sollten einmal darüber
sprechen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank. Ich habe Sie jetzt so verstanden, dass der zweite Satz des Antrags 5
gestrichen werden soll, der lautet:
Von einer endgültigen Verabschiedung des Ulmer Papiers
auf dem 111. Deutschen Ärztetag in Ulm wird Abstand genommen.
Der Antragsteller selber hat verkündet, dass er das möchte.
Damit ist das schon geschehen. Darüber brauchen wir gar nicht mehr abzustimmen.
Dieser Satz ist nicht mehr vorhanden. Damit bekommt der Antrag natürlich ein
ganz anderes Gesicht.
Der nächste Redner ist Herr Pickerodt aus Berlin. |