TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik - Gesundheitspolitische Leitsätze der Ärzteschaft

Mittwoch, 21. Mai 2008, Vormittagssitzung

Dr. Zöllner, Bayern: Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte ebenfalls zu den Anträgen 6 und 7 sprechen. Ich möchte Sie im Zusammenhang mit dem Antrag 6, in dem es um die EDV-Vernetzung geht, auf unser Telematikpapier hinweisen, über das wir bald diskutieren werden. Dort findet sich ein treffender Kommentar:

... muss hinter der Forderung nach Transparenz allzu oft weniger der Wunsch nach Förderung der Patientenautonomie oder verbesserter Versorgung als vielmehr der Wunsch nach dem gläsernen Patienten wie auch dem gläsernen Arzt ... zum Zwecke der Steuerung des Behandlungsgeschehens vermutet werden.

Damit ist eigentlich alles zu diesem Antrag gesagt.

Im Übrigen: Wer glaubt, dass die EDV und öffentliche Server sicher sind, möge sich im Internet einmal auf die Seite des Chaos Computer Clubs begeben. Es wäre eine Anregung, vielleicht einmal einen der kompetenten Menschen von dort als externen Redner einzuladen.

(Beifall)

Dann wüssten Sie, wie sicher diese Einrichtungen sind.

Im Antrag 7 taucht der Begriff - ich liebe diese wunderschönen englischen Ausdrücke - "pay for performance" auf. Mein Vater ist Künstler. Er macht öfter mal eine Performance; das hat immer etwas mit Klamauk zu tun.

Ich bringe die Qualität nicht deswegen - ich hoffe, das ist bei den meisten Kollegen so -, weil ich Geld dafür bekomme, sondern weil ich das Bestreben habe, meine Patienten optimal zu versorgen. Ich bin kein Zirkuselefant, der sich auf den Kopf stellt, nur weil er hinterher ein Stück Brot bekommt, sondern ich möchte meine Patienten optimal versorgen. Deswegen bitte ich Sie, diesen Antrag genauso wie den Antrag hinsichtlich der EDV-Vernetzung abzulehnen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Zöllner. - Jetzt Herr Kollege Scheiber aus Thüringen.

© Bundesärztekammer 2008