Dr. Nerz, Baden-Württemberg:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sie, Frau Dr.
Goesmann, sprachen in Ihrem Vortrag erfreulicherweise die koordinierte
Versorgung zwischen Haus- und Fachärzten an. Ich bin, wie bereits erwähnt,
Hals-Nasen-Ohren-Arzt und muss hier eine Lanze für mein Fach brechen. Ich halte
das fast prinzipielle Einbeziehen von uns HNO-Ärzten auch beim Demenzkranken
für sehr wichtig. Im Alter kann es, wie Sie alle wissen, beispielsweise zu
Schluckstörungen, zu Sprechstörungen, aber auch zur Schwerhörigkeit kommen.
Diese Beschwerden sind für alle wichtig, beim Demenzkranken besonders zu
beachten, zu diagnostizieren und vielleicht auch zu lindern. Beispiel Schwerhörigkeit:
Wenn ich meine Umwelt schlechter verstehe, wird dadurch das
Sich-in-sich-Zurückziehen noch schneller passieren. Deshalb sind insbesondere
auch beim Demenzkranken das rechtzeitige Anpassen und auch die fachärztlichen
Kontrollen einer Hörhilfe sehr wichtig. Der Demenzkranke hat genauso einen
Anspruch auf sein Hörgerät wie beispielsweise das schwerhörige Kind.
Wir machen auch Haus- und Heimbesuche in meiner Praxis.
Dennoch haben wir erstaunlich wenig Überweisungen von dementen Patienten zur
Mitbetreuung. Ich möchte Sie alle aufrufen, hier wieder mehr eine Kooperation
anzustreben und uns – um es ganz bewusst etwas plakativ zu sagen –
nicht durch die heute schon oft zitierte Schwester Agnes ersetzen zu lassen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen
Dank, Herr Nerz. – Als Nächster der Präsident der Sächsischen
Landesärztekammer, Herr Professor Schulze. Bitte. |