Dr. Fuchs, Niedersachsen:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegen! Ich danke den beiden
Referenten für ihre Vorträge und der Bundesärztekammer dafür, dass das Thema
heute hier behandelt werden kann. Ich fühle mich persönlich betroffen, da ich
ein Jahr bei mir zu Hause meine Schwiegermutter als eine schwerdemenzkranke
Patientin erlebt habe. Ich weiß, wie viele Schwierigkeiten damit für die
Familie verbunden sind.
Ich darf darauf hinweisen – das habe ich hier in der
Rostra schon einmal vorgetragen –, dass hier nicht der Begriff Hausarzt
gefragt ist, sondern der Begriff Familienarzt. Deshalb unterstütze ich den
Antrag des Kollegen Damerau-Dambrowski. Ich möchte daran erinnern, dass im
Jahre 1965 an der Medizinischen Hochschule Hannover einem Erstsemester, um die
Spreu vom Weizen zu trennen, das Aufsatzthema vorgegeben wurde: Soll sich die
Gesellschaft um die Alten kümmern oder die Familie? Damals wurden die Weichen
in Richtung Gesellschaft gestellt. Nun hat die Gesellschaft das Problem. Ich
meine, das Problem ist genau dasselbe wie bei den polnischen Spargelstechern
auf den deutschen Äckern. Wir hätten keinen Spargel, wenn wir keine polnischen
Spargelstecher hätten. Wir hätten auch keine Familienpflege für die Alten, wenn
wir keine Kräfte aus dem osteuropäischen Raum hätten.
Frau von der Leyen, unsere Ministerin, die dafür ja wohl
zuständig ist, hat sich am Wochenende dazu geäußert und erklärt: Bis hierher
kann man manches mitmachen, ab dort nicht mehr. Das heißt, wir müssen
Unterstützung gewähren, damit die Familien es leisten können.
Zum Schluss noch ein ganz anderer Punkt: Ich glaube, wir sind
noch nicht zum dritten Mal mit einem Ärztetag in Ulm gewesen.
Vielen Dank.
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank.
– Der nächste Redner ist Herr Kollege Lange aus Nordrhein. |