TOP II: Situation pflegebedürftiger Menschen in Deutschland am Beispiel Demenz

Mittwoch, 21. Mai 2008, Nachmittagssitzung

Dr. Fuchs, Niedersachsen: Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegen! Ich danke den beiden Referenten für ihre Vorträge und der Bundesärztekammer dafür, dass das Thema heute hier behandelt werden kann. Ich fühle mich persönlich betroffen, da ich ein Jahr bei mir zu Hause meine Schwiegermutter als eine schwerdemenzkranke Patientin erlebt habe. Ich weiß, wie viele Schwierigkeiten damit für die Familie verbunden sind.

Ich darf darauf hinweisen – das habe ich hier in der Rostra schon einmal vorgetragen –, dass hier nicht der Begriff Hausarzt gefragt ist, sondern der Begriff Familienarzt. Deshalb unterstütze ich den Antrag des Kollegen Damerau-Dambrowski. Ich möchte daran erinnern, dass im Jahre 1965 an der Medizinischen Hochschule Hannover einem Erstsemester, um die Spreu vom Weizen zu trennen, das Aufsatzthema vorgegeben wurde: Soll sich die Gesellschaft um die Alten kümmern oder die Familie? Damals wurden die Weichen in Richtung Gesellschaft gestellt. Nun hat die Gesellschaft das Problem. Ich meine, das Problem ist genau dasselbe wie bei den polnischen Spargelstechern auf den deutschen Äckern. Wir hätten keinen Spargel, wenn wir keine polnischen Spargelstecher hätten. Wir hätten auch keine Familienpflege für die Alten, wenn wir keine Kräfte aus dem osteuropäischen Raum hätten.

Frau von der Leyen, unsere Ministerin, die dafür ja wohl zuständig ist, hat sich am Wochenende dazu geäußert und erklärt: Bis hierher kann man manches mitmachen, ab dort nicht mehr. Das heißt, wir müssen Unterstützung gewähren, damit die Familien es leisten können.

Zum Schluss noch ein ganz anderer Punkt: Ich glaube, wir sind noch nicht zum dritten Mal mit einem Ärztetag in Ulm gewesen.

Vielen Dank.

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Vielen Dank. – Der nächste Redner ist Herr Kollege Lange aus Nordrhein.

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