Vizepräsidentin Dr. Goesmann,
Referentin: Meine Damen und Herren! Ich danke für die engagierte
Debatte, die sich zentral der Würde des alten Menschen und seiner würdevollen
Betreuung gewidmet hat. Ich glaube, da sind wir heute ein großes Stück
weitergekommen. Ich nehme aus der Begeisterung, mit welcher der Vortrag von
Herrn Professor Kruse angenommen wurde, mit, dass wir uns solchen
ethisch-philosophischen Themen öfter zuwenden sollten, dass bei uns ein großer
Bedarf besteht, auch einmal Externe unsere Probleme beleuchten zu lassen. Das
greifen wir auf und werden es für die nächsten Ärztetage weiterverfolgen.
(Beifall)
Ich habe mich gefreut, dass sehr einvernehmlich die
Forderungen, die Professor Kruse und ich aufgestellt haben, unterstützt wurden.
Es geht zum einen darum, den Patienten anzunehmen und in seiner Ganzheit und
auch in seiner Behinderung zu begreifen. Es geht darum, dafür die Weiterbildung
im Bereich der Geriatrie zu verbessern. Es wurde gesagt: Die
Präventionsstrategien müssen verbessert werden, wir wollen eine rationale
Pharmakotherapie ohne Budgetrestriktionen, sodass jeder leitliniengerecht
therapiert werden kann. Jetzt sage ich noch etwas zu den beiden Anträgen, die
strittig sind. Im Prinzip würde ich Ihnen empfehlen, die Anträge mit zwei
Anmerkungen dazu abzustimmen. Ich kann mich sehr der Forderung anschließen, die
Absätze vier bis sieben im Antrag II-2 von Herrn Junker zu streichen.
Inhaltlich möchte ich dazu sagen: Natürlich hat auch Herr Junker recht, dass
wir das Ehrenamt stärken müssen. Die Ehrenamtlichen müssen im Sinne eines
gesellschaftlichen Engagements in die Versorgung Demenzkranker und anderer
Pflegebedürftiger einbezogen werden. Ich glaube, das soll auch zum Ausdruck
gebracht werden.
Wir müssen aber auch die Qualifikationen der
Gesundheitsberufe, die am Patienten arbeiten, stärken. Ich glaube, wir können
uns alle auf Folgendes einigen: Ehrenamt stärken, Qualifikation der dort
Ausgebildeten verbessern. Vielleicht kann man das noch umformulieren oder die
Absätze vier bis sieben streichen.
Zur Versorgung von Demenzkranken und anderen Pflegebedürftigen
im Altenheim: Wir brauchen tatsächlich neue Kooperationsformen für die
Heimversorgung. Um diese Thematik wird sich auf dem nächsten Hauptstadtkongress
vieles ranken. Dieses Thema ist stark in der Diskussion. Uns Ärztinnen und
Ärzten wird vorgeworfen, wir kümmerten uns nicht genug darum. Deshalb auch die
Anwürfe im Pflegeweiterentwicklungsgesetz.
Ich möchte die Ausführungen von Herrn Kaplan unterstützen: Wir
brauchen qualifizierte Ärztinnen und Ärzte, Vertragsärzte wie Krankenhausärzte.
Das Geld, das man in angestellte Heimärzte, die ermächtigt werden, stecken
würde, kann man viel besser denjenigen geben, die sowieso im Heim präsent sind,
die die Patienten langjährig kennen und sie auch weiterhin betreuen möchten. Dafür
brauchen wir keine neuen ermächtigten Heimärzte, die extra angestellt werden.
(Beifall)
Insofern bitte ich Sie, die Anträge anzunehmen, mit der
Änderung, die Herr Kaplan selber vorgeschlagen hat, eventuell – wenn der
Antragsteller einverstanden ist – auch unter Streichung der Absätze vier
bis sieben im Antrag II-2. |