Prof. Dr. habil. Schulze, Referent: Herr
Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich glaube, wir haben mit
diesem Punkt, den wir ausführlich diskutiert haben, den Nerv der Zeit
getroffen, der uns alle bewegt. Ich denke, dass wir mit den zehn Thesen
zeitbezogen die Tendenzen, die von Ihnen deutlich untersetzt wurden, nämlich
beispielsweise die Deprofessionalisierung und das Anknabbern des Arztberufs,
von allen Seiten sehr gut beleuchtet haben. Wir haben uns sehr klar
positioniert. Die sogenannten ärztlichen Alleinstellungsmerkmale sind so
wichtig, dass das in eine gute Kommunikation gegossen werden soll. Wir werden
diesen ersten Aufschlag kontinuierlich fortsetzen und entsprechend den
aktuellen Entwicklungen immer wieder anreichern.
Es ist gerade für junge Kollegen, die in Zweifel geraten, die
Medizin in ihrer praktischen Ausprägung zu wählen, eine ganz wichtige Bastion,
dass die Ärztekammer zum Anfassen ist, dass dort genau gesagt wird, was ein
ärztliches Alleinstellungsmerkmal ist, was heute unter Freiberuflichkeit zu
verstehen ist, welches die Hauptaufgaben der Ärzte und Mediziner in dieser
schwierigen Zeit sind.
Hier wurden Thesen vorgestellt, welche die Identifikation der
Ärzte, ihre Sichtweise auf das Berufsbild präzisieren und damit ein neues
Wir-Gefühl der Ärzteschaft ermöglichen.
Wie gesagt: Es ist ein Anfang. Die Entwicklung muss
kontinuierlich beobachtet werden. Wir müssen beobachten, wie sich die
Alternativen entwickeln, die durch die Politik und durch die Krankenkassen in
manchmal sehr heimtückischer Weise, aber manchmal mit breiter Brust gegen uns
vorgetragen werden. Wir müssen uns in einer geharnischten, aber auch fachlich
kompetenten Art und Weise artikulieren. Wir sind die Anwälte der Patienten. Die
enge Arzt-Patient-Beziehung ist es, die uns befähigt und uns herausfordert, in
dieser Weise zu agieren.
Ich habe eine Fülle von guten Anträgen bekommen. Es gibt
keinen Gegenwind. Es gibt in vielfacher Weise Ergänzungen. Ich bin sehr dafür,
dass diese Anträge positiv abgestimmt werden.
Ich habe die Bitte, dass Sie uns erlauben, die Ergänzungen
redaktionell in den Antrag III-1 einzubauen.
Wir haben demnächst während unserer Klausursitzung
Gelegenheit, darüber zu beraten, wie wir diese zehn Thesen, die den Nerv
offensichtlich gut getroffen haben, in geeigneter Weise entweder in das "Ulmer
Papier" einarbeiten oder in die Form eines gesonderten Papiers gießen, um uns
damit zu identifizieren und die Kommunikation nach außen in dieser Zeit sehr
klar zu positionieren.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön,
Jan Schulze. - Jetzt bitte Theo Windhorst. |