van Dyk, Hamburg:
Verehrtes Präsidium! Liebe Gäste! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als wir vor
zehn Jahren mit dem Aufbau der elektronischen Krankenakte im Allgemeinen
Krankenhaus Barmbek begannen, geschah das just zu dem einen Zweck, die Arbeit
zu erleichtern, und für uns Ärzte mit dem Ziel, patientennah zu arbeiten. Diese
Arbeit erfolgte rein durch Ärzte und mit Unterstützung zahlloser IT-Firmen, die
heute Schall und Rauch sind. Nach Übernahme durch Asklepios gewannen diese
Namen mehr an Schall. Das war dann plötzlich Microsoft, Intel, 3M, Siemens.
Wir scheinen in den Jahren zuvor gut gearbeitet zu haben,
Ärzte für Ärzte, sodass das System jetzt auf andere Füße, vielleicht auch auf
eine sichere Basis gestellt wurde. Bei dieser Arbeit sind mir in den letzten
Jahren einige Dinge beim Besuch verschiedener Krankenhäuser und Praxen
aufgefallen. Die Datensicherheit in der Praxis, die Datensicherheit in verschiedenen
Krankenhäusern, insbesondere seit Einführung des DRG-Systems, müssen wir
kritisch beleuchten. In diesem Sinne stehen wir für die zentrale
Datensicherheit auf zentralen Servern ein, weil es einfacher ist, dort die
Kontrolle auszuüben, als einen Sack Flöhe zu hüten, der in der Nähe der
Internettechnologie unbedarft platziert ist.
Wir haben bei uns jetzt das Future Hospital, in dem die
elektronische Krankenakte Alltag ist. Wir haben eine Punkt-zu-Punkt-Technologie
aufgebaut, nachdem die Patientenkarte noch nicht eingeführt ist, in dem Sinne,
dass wir niedergelassene Ärzte direkt an unsere Systeme anbinden, mit dem
Zugang zu ihren Patienten. Umgekehrt haben wir Zugang zu den Daten auf den
Servern der einzelnen Praxen, um diese Daten in das Krankenhaussystem
einfließen zu lassen.
Das führt zu einer deutlichen Arbeitsentlastung aller Kollegen
in unserem Hause. Es wäre unvorstellbar, dass dieses System zurückgedreht
werden müsste. Wir haben in diesem Bereich nicht nur eine Arbeitsentlastung,
sondern auch mehr Zeit für die Patienten. In den letzten drei Jahren hat sich
nicht ein einziger Patient dagegengewendet, sondern alle waren mit dem System
einverstanden. Es sind nicht nur der sehr schnelle Arztbrief und die sehr
schnellen Befunde, die Röntgenbilder, die hier von Punkt zu Punkt wandern
können, sondern auch die Kommunikation zwischen Krankenhaus und
niedergelassenen Ärzten hat deutlich und erfreulich qualitativ zugenommen. Es
kann jetzt in einer gemeinsamen Sprache geredet werden.
Der nächste Deutsche Ärztetag findet in Mainz statt, in der
Stadt Gutenbergs. Ich frage Sie, ob Sie alle mit der Einführung des Buchdrucks
einverstanden gewesen wären.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Montgomery: Vielen Dank, Günter
van Dyk. - Der nächste Redner ist Professor Harald Mau von der Ärztekammer
Berlin. Harald, du hast das Wort. |