Dr. von Knoblauch zu Hatzbach,
Hessen: Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Diskussion,
die hier meines Erachtens, auch unterlegt mit emotionalen Regungen, was sehr
verständlich ist, doch sehr sachlich geführt worden ist, zeigt, dass
entscheidender Diskussionsbedarf vorhanden ist. Sie zeigt, dass in der
gegenwärtigen Situation das Vertrauen bezüglich der Telematik und der eCard
fehlt. Jedenfalls haben nicht viele dieses Vertrauen. Vertrauen ist aber
Voraussetzung dafür, dass wir zustimmen können. Viele Dinge sind offen. Wenn
richtig ist, was Herr Zimmer sagte, nämlich dass die Hoheit über die
Patientendaten bei den Patienten liegt, und wenn richtig ist, dass wir die
Anwälte der Patienten sind, dann können wir nicht zulassen, dass andere Zugriff
auf diese Daten haben können. Das wird in Zukunft von uns erwartet.
Ich sehe den Antrag 12 und den Antrag des Vorstands gar nicht
gegensätzlich. Wir fordern mit Nachdruck, dass die Entwicklung nicht frei
laufen gelassen wird, sondern dass eventuell der Politik entgegengehalten wird:
Nein, mit uns so nicht!
Wir wissen, dass die eCard auch ohne uns kommt. Aber wenn wir
sagen "Jetzt nicht und nicht auf diese Weise!", dann werden wir den Druck
erhöhen können, um die Entwicklung mehr in Richtung Patientenschutz zu lenken.
Ich habe eine Nachfrage; ich habe da etwas nicht ganz
verstanden. Es ist wohl so, dass diese kryptografischen Schlüssel vorhanden
sind, dafür aber erst eine Ausschreibung erfolgt, wer den Auftrag erhält. Es
wurde aber auch gesagt: Selbst wenn dieser kryptografische Schlüssel vorhanden
ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er, wenn er nicht erneuert wird,
hinfällig wird und dann jeder, der Lust dazu hat, Zugriff auf die Daten hat.
Wenn wir wissen, dass wir die Patientendaten aufbewahren
müssen, dann müssen wir sicherstellen, dass diese Daten nicht von anderen
eingesehen werden können. Also müssen wir eine Verschlüsselung haben, die, auch
ohne dass wir tätig werden müssen, garantiert, dass es eine Sicherheit für
längere Zeit als nur für acht oder zehn Jahre gibt.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr Kollege
von Knoblauch zu Hatzbach. - Als nächster Redner ist der Kollege Julian Veelken
aus Berlin an der Reihe. |