Veelken, Berlin:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Lipp, ich war in meinem gesamten
Leben nicht einmal 50-mal beim Arzt. Meine gesamte Arztkarriere könnte man auf
der Gesundheitskarte nachvollziehen. Ich möchte etwas zum Aspekt der
Freiwilligkeit sagen. Ich glaube, die Freiwilligkeit der Teilnahme, wie sie im
jetzigen Konzept steht, ist etwas, mit dem uns Sand in die Augen gestreut wird,
ganz sicher.
(Beifall)
Wenn wir heute beschließen, dass wir das in den ersten zwei
Tagen dieses Ärztetages so hochgehaltene Arzt-Patient-Verhältnis kollektivieren
wollen und wenn wir die Daten weitergeben wollen, bekommen wir trotzdem so viel
Effizienzgewinne, dass wir Informationen schnell hin- und herschicken können,
dass sich die Nichtteilnahme überhaupt nicht mehr lohnt. Wir werden alle gezwungen
sein, daran mitzuwirken. Von Freiwilligkeit ist da keine Spur mehr, weder für
die Patienten noch für uns in Praxis oder Krankenhaus.
(Beifall)
Lassen Sie sich da nicht täuschen! Wenn es erst einmal so ist,
dass wir ohne dieses System gar nicht mehr arbeiten können, wenn wir uns erst
einmal darin eingearbeitet haben, dann bekommt das eine Eigendynamik, der man
sich nicht mehr wird entziehen können. Insofern haben Herr Lipp und Herr Peters
recht. Ich garantiere Ihnen: Dann werden Sie es auch bezahlen. Genauso wie die
Spediteure ihre On-Board-Units in den Lkws bezahlt haben, genauso wie die
Berliner Taxifahrer ihre Telematikgeräte selber finanzieren mussten, werden Sie
das auch tun. Wie viel das ausmacht, hat Ihnen Herr Handrock gesagt, nämlich
etwa 30 Millionen Euro. Das wird Ihnen kein Mensch erstatten, sondern das
bezahlen Sie, ebenso wie die Krankenhäuser.
Danke.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Montgomery: Vielen Dank, Herr
Veelken. - Als nächste Rednerin die Kollegin Taube, Landesärztekammer Sachsen. |