Dr.
Mahn, Hamburg: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr
Professor Hoppe, ich habe mich über Ihre Rede heute Vormittag gefreut. Ich kann
mich ganz dahinterstellen. Wenn ich aber den Antrag des Vorstands der
Bundesärztekammer lese, fällt mir ein Satz auf, über den ich mich gar nicht
freue, der nicht mutig ist, wie Sie selber bezüglich des Themas Priorisierung
gesagt haben. Der Satz lautet:
Der Deutsche Ärztetag fordert,
den Gesundheitsfonds grundsätzlich neu zu überdenken.
Meine Damen und Herren, er gehört
abgeschafft!
(Beifall)
Da haben wir ein
Wettbewerbsstärkungsgesetz, das den Wettbewerb fördern soll. Stattdessen haben
wir einen Gesundheitsfonds, der das genaue Gegenteil dessen bedeutet. Sie
glauben doch nicht etwa, dass die Zusatzbeiträge, die ohnehin auf 1 Prozent des
Einkommens begrenzt sind, wirklich ein Wettbewerbselement darstellen. Die
Kassen werden versuchen, das zu vermeiden.
Wir haben erheblich mehr Bürokratie
und die Krankenkassen werden von der Bürokratie nicht entlastet. Wir haben
erheblich mehr Kosten. Dieses Geld sollte in die medizinische Versorgung
fließen und nicht zum Aufbau von bürokratischen Elementen dienen.
(Vereinzelt Beifall)
Dann haben wir bald eine
Einheitskasse. Der Weg geht, wie Sie, Herr Professor Hoppe, in einem anderen
Zusammenhang gesagt haben, in die Staatsmedizin. Das geschieht mit den Kassen
genauso: Erst fusionieren sie, nachher kann man sie überhaupt nicht mehr
voneinander unterscheiden.
Glücklicherweise wird im Antrag
ausgeführt, dass die Kassen ihre Beiträge wieder selbst erheben sollen. Auch
das ist Wettbewerb. Die Patienten sollen ihre Kasse wählen können.
Ich habe deswegen einen Antrag
vorbereitet, den ich jetzt gerne einreichen möchte, den ersten Satz im zweiten
Absatz von Ziffer 13
Der Deutsche Ärztetag fordert,
den Gesundheitsfonds grundsätzlich neu zu überdenken
umzuwandeln in:
Der Deutsche Ärztetag fordert,
den Gesundheitsfonds abzuschaffen.
Es ist natürlich eine völlig andere
Frage, ob wir das schaffen, aber ein entsprechendes Signal sollten wir geben.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Frau Mahn. – Der nächste Redner ist Herr Kollege
Fresenius. Er kommt aus Bayern.
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