Rettkowski,
Niedersachsen: Sehr geehrter Herr Hoppe! Sehr geehrtes
Präsidium! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich will mich ganz kurz
fassen. Ich will zwei Sätze zu meiner Vorrednerin sagen, der ich nur absolut
zustimmen kann: Die Rationierung ist da und sie wird auf dem Rücken der
Beschäftigten im Gesundheitsbereich allgemein ausgetragen, nicht nur in unserem
ärztlichen Bereich. Es ist noch schlimmer im Bereich der pflegenden Berufe.
Ich möchte ein kleines Statement
zur Gesundheits- und Sozialpolitik abgeben, nicht zum ärztlichen Bereich. Ich
habe keine Lust mehr, irgendetwas zum hausärztlichen und fachärztlichen Bereich
zu sagen. Wir haben ein Problem, das wir der Politik klarzumachen versuchen
sollten, und zwar heute und nicht erst in zehn Jahren: Wir alle wissen, dass
wir heute unter finanziellen Problemen leiden, weil die Beiträge zur Kranken-
und Rentenversicherung nicht mehr die erforderlichen Zahlungen abdecken. Wir
alle wissen, dass sich dieses Problem in den nächsten 10, 20, 25 Jahren um ein
Vielfaches verschärfen wird. Heute müssen drei Beitragszahler einen Rentner
versorgen. In 25 Jahren ist das Verhältnis 1 : 1. Wir haben heute einen Beitrag
zur gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von 15,5 Prozent. Bei dem
vorhandenen medizinischen Fortschritt beispielsweise bei künstlichen Hüften,
beim Herzen, bei den Nieren werden wir zukünftig einen Beitragssatz zwischen 30
und 40 Prozent haben müssen, damit die Kosten bezahlt werden können. Worüber
reden wir jetzt eigentlich? Wir beuten uns heute aus und versuchen der Politik
irgendwohin zu kriechen und ihr zu sagen: Wir tragen dieses und jenes mit, wir
machen diese und jene Versorgung.
Das ist doch alles Augenwischerei.
Wir können es eh nicht bezahlen. Das müssen wir heute klarmachen. Das müssen
Sie, lieber Herr Hoppe, der Politik heute klarmachen. Sie müssen ihr sagen: Wir
brauchen heute 10 Prozent, weil 30 Prozent von uns bezahlt werden und nicht von
der GKV. Wir können das zwar weiterhin so tun und uns ruinieren, aber wir
werden es nicht überleben.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank. Das werden wir machen. – Das Wort hat jetzt Herr
Kollege Fuchs aus Niedersachsen.
|