Zimmer,
Nordrhein: Herr Präsident! Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen
und Kollegen! Ich spreche zu einem Antrag, der seit 20 Minuten im Umdruck ist.
Ich habe hier gelernt, dass offenbar auch bei Juristen angekommen ist, dass das
Haftungsrecht, in dessen Rahmen wir uns als Vertragsärzte bewegen, mittlerweile
– anders als in der Folie dargestellt – manchmal viel höhere Hürden bietet,
dass viel mehr auf uns lastet als die Ressourcen, die uns die gesetzliche
Krankenversicherung noch zur Verfügung stellt. Es hat mich gefreut, dass das
hier zur Kenntnis genommen wird. Das löst die Probleme allerdings nicht.
Ich möchte einen Antrag stellen zum
Recht des Patienten auf Feststellung seiner Medikationsautonomie zur
Verbesserung der Therapiesicherheit. Das ist ein sehr konkretes Recht, das ich
wie folgt begründen will. Ich bitte darum, dass dieser Deutsche Ärztetag den
Vorstand der Bundesärztekammer beauftragt, sich über die Deutsche
Krankenhausgesellschaft dafür einzusetzen, dass jeder Patient, der im
Krankenhaus eine Medikation bekommt – seien es Tabletten, Tropfen, Sprays,
subkutane Injektionen oder ähnliche Dinge –, in der Richtung überprüft wird, ob
er diese Therapie überhaupt autonom durchführen kann. Wenn man zu dem Ergebnis
kommt, dass es nicht geht, sollte dies zwingend schon im ersten Entlassbrief
mitgeteilt werden, damit die Therapiesicherheit insoweit gewährleistet ist,
dass eine unmittelbare Versorgung zu Hause mit entsprechenden Hilfen
bereitgestellt werden kann.
Es kann nicht sein, dass wir über Priorisierung
reden, aber gleichzeitig die Patienten mit Therapieformen ausgestattet nach
Hause entlassen werden, die sie faktisch nicht mehr anwenden können. Ich halte
es für ein unverzichtbares Recht, dass dem Patienten im Krankenhaus eine
entsprechende Untersuchung zur Verfügung gestellt wird, was seine eigene
Versorgungskompetenz angeht.
Ich bitte Sie, das zu unterstützen,
damit wir ein bisschen Qualität in die Versorgung hineinbekommen, die auch die
Überleitung aus dem Krankenhaus mit einer entsprechend hohen, komplizierten
Medikation für die Praxis sicher werden lässt.
Danke.
(Beifall)
Vizepräsident Dr.
Montgomery: Vielen Dank, Herr Zimmer, für Ihren Antrag, der als Antrag II-03
umgedruckt wird und sicherlich demnächst auf Ihren Tischen auftaucht. – Der
Nächste in der Rednerliste ist der Vizepräsident der Ärztekammer Hamburg, Herr Kollege
Klaus Schäfer. Klaus, du hast das Wort.
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