Schäfer, Hamburg: Herr
Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Bitte beachten Sie bei meinem
Beitrag jetzt, dass in dem verzweifelten Versuch der satirischen Überzeichnung
manchmal die Wahrheit klarer wird als in der realistischen Darstellung. So viel
zur Politsatire.
In Anbetracht der immer schneller
aufeinanderfolgenden Gesetze, Regelungen, der diversen Verträge zwischen Kassen
und Pharmaindustrie, Kassen- und Ärzteverbänden sowie Kassen und einzelnen
Arztgruppen halte ich es wirklich bald für erforderlich, mit den Medien in
Verhandlungen zu treten, um eine täglich aktuelle Berichterstattung zu den
jeweils geltenden Gesetzen und Verträgen im Gesundheitssystem ähnlich dem
Börsenbericht als Information für Patienten und Ärzte zu schaffen, damit wir
endlich wissen, was wir tun sollen.
Dabei möchte ich noch einmal auf
die Einlassung von Herrn Professor Lauterbach Anfang Mai im Fernsehen
hinweisen, als er forderte, die PKV abzuschaffen, und zwar mit der Begründung,
die Mitglieder der gesetzgebenden Organe wären dann auch in der gesetzlichen
Krankenversicherung und nicht in der PKV. Sie würden sicher andere Gesetze
machen als die jetzt geltenden, wenn sie von den eigenen Gesetzen und deren Schwächen
betroffen wären.
Ich denke, wenn man so etwas hört,
muss man innehalten und überlegen: Was für Volksvertreter haben wir eigentlich
gewählt?
(Beifall)
Es gibt ja das Bild, das mir vorhin
gerade noch einmal zurechtgerückt wurde: Ein Autovertreter verkauft Autos, ein
Volksvertreter verkauft – was denn?
Danke, das war’s.
(Beifall)
Vizepräsident Dr.
Montgomery: Vielen Dank, Klaus Schäfer, Vizepräsident der Ärztekammer
Hamburg. – Die Nächste in der Rednerliste ist die Kollegin Cornelia Goesmann
als Mitglied des Vorstands der Bundesärztekammer, Vizepräsidentin. Cornelia, du
hast das Wort.
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