Dr. Schröder,
Westfalen-Lippe: Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! Wir,
die wir hier sitzen, sind uns sicher einig, dass die Diskussion über dieses
heikle Thema wichtig ist und letztendlich längst überfällig ist. Was stört, was
nicht funktioniert und was wir nicht akzeptieren können, ist, dass die Priorisierung
in der breiten medialen Darstellung mit ärztlich gewollter Rationierung
gleichgesetzt wird, dass wir tendenziell in eine Rolle gedrängt werden, die wir
tatsächlich nicht haben, dass wir ein Stück weit in die Verursacherrolle
geschoben werden. Wir sind aber tatsächlich nicht die Verursacher.
Diesen Eindruck müssen wir mit
Nachdruck verhindern und in der medialen Präsentation auch immer wieder
deutlich machen, wo die eigentlichen Verursacher sitzen, dass es nicht die
Ärzteschaft ist, die eine Priorisierung versteckt als Rationierung fordert.
Wir fordern nicht aus eigennützigen
Motiven die Priorisierung, sondern wir wollen die notwendige Diskussion darüber
anstoßen und die Politik auffordern, sich von ihrem umfassenden
Leistungsversprechen zu verabschieden. Das ist im Moment natürlich aus
wahltaktischen Gründen nur sehr schwierig möglich.
Wir brauchen die
gesamtgesellschaftliche Diskussion über die Ziele und die ethischen Prinzipien,
die einer Priorisierung, die eine sehr wohltuende positive Definition hat, die
es nur zu transportieren gilt, zugrunde liegen. Nachdrücklich müssen wir uns
dagegen aussprechen – das ist mein Anliegen –, in die Position gedrängt zu
werden, als Verursacher von Rationierung gebrandmarkt zu werden.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsident Dr. Montgomery:
Danke, Uli. – Rudolf Henke ist der nächste Redner.
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