TOP III: Der Beruf des Arztes – ein freier Beruf heute und in Zukunft

Mittwoch, 20. Mai 2009, Nachmittagssitzung

Dr. Lange, Nordrhein: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte zu den Äußerungen des Kollegen Schäfer Stellung nehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich bei dem Ort, wohin er seine Mutter geschickt hat, um eine Geriatrie gehandelt hat. Er hat es so dargestellt, als sei die Geriatrie eine Verwahranstalt. So ähnlich hat er es ausgedrückt. Er hat so getan, als sei sie billiger als eine Reha. Ich arbeite in der Geriatrie. Wir haben umgekehrt das Problem, dass man eher sagt: Die Menschen kommen in eine orthopädische Reha statt in die Geriatrie, nämlich weil die Geriatrie teurer ist.

(Vereinzelt Beifall)

Die Geriatrie ist nicht nur teurer, sondern sie ist vor allen Dingen besser. Zu glauben, eine Geriatrie sei eine Abstellkammer für alte Menschen, ist ein völliger Irrweg. Die Geriatrie ist eine moderne Krankenhausabteilung, die den Herausforderungen der Demografie gerecht wird, indem sie die Patienten ganzheitlich behandelt, sie alltagstauglich macht, ihnen ihre Selbstständigkeit wiedergibt.

Ich kann die Ausführungen nicht nachvollziehen, es sei denn, es handelte sich um eine sogenannte Türschildgeriatrie. Das wiederum ist ein Grund mehr für die Aussage: Wir brauchen auf Dauer einen eigenen Schwerpunkt Geriatrie, damit solche Türschildgeriatrien nicht weiter existieren.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Danke schön, Herr Lange. – Als nächster Redner Dr. Mitrenga, ebenfalls aus Nordrhein, genauer: aus dem wunderschönen Köln.

© Bundesärztekammer 2009