TOP IV: Medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung

Donnerstag, 21. Mai 2009, Vormittagssitzung

Dr. Handrock, Berlin: Verehrte Vorsitzende! Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Einen ganz besonderen Dank an Herrn Professor Seidel und Herrn Peters für die ausgezeichnete Darstellung der Probleme, die uns bei der Betreuung von Behinderten immer wieder begegnen. Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Betreuung behinderter Menschen ist eine wichtige, eine notwendige, eine integrale Aufgabe des Arztes. Es ist die Aufgabe eines jeden Arztes. Wir dürfen uns dieser Aufgabe nicht entziehen. Wir Ärzte dürfen uns der Betreuung unserer behinderten Mitbürger nicht entziehen und sie in wie auch immer gearteten Einrichtungen isolieren.

Nicht ohne Grund ist das moderne Verständnis von einer Betreuung dieser Menschen so entwickelt worden, diese Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft so weit wie möglich zu integrieren. Das heißt auch – dies passiert schon seit langer Zeit –, dass behinderte Menschen im Rahmen der normalen kassenärztlichen Betreuung versorgt werden. Daher ist es nicht hinreichend, die angemessene Vergütung nur für die Betreuung in den Sozialpädiatrischen Zentren zu fordern, sondern gefordert werden muss eine angemessene Vergütung für jegliche Art der Betreuung von behinderten Menschen.

(Beifall)

Daher haben wir aus Berlin einen Änderungsantrag eingebracht, der redaktionell als neuer Antrag eingebracht wurde. Er enthält natürlich die Forderung nach Sozialpädiatrischen Zentren, aber er zielt eben auch darauf ab, dass wir eine angemessene Vergütung für diese Gruppe unserer Mitbürger brauchen. Ich bitte Sie, diesem Änderungsantrag zuzustimmen.

Darüber hinaus gibt es sicher begründete Einzelfälle, die eine Weiterbetreuung von behinderten Patienten in Sozialpädiatrischen Zentren notwendig machen. Zielrichtung wird aber auch hier sein, diese Patienten in eine normale Erwachsenenversorgung überzuleiten, denn wir Ärzte in Deutschland wollen uns unserer Verantwortung für unsere behinderten Mitbürger nicht entziehen.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall)

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Danke, Herr Handrock. – Es folgt Herr Kaplan vom Vorstand der Bundesärztekammer.

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