Dr. Crusius, Vorstand der Bundesärztekammer:
Hohes Präsidium! Frau Vorsitzende! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich
möchte zu den Sozialpädiatrischen Zentren sprechen. Herr Peters hat uns das
wunderbar dargestellt. Ich möchte Ihnen ein kleines Teilbeispiel geben, wie es
nicht sein soll. Wir haben in unserem Bundesland zwei Sozialpädiatrische
Zentren: eines in Schwerin und eines in Greifswald. In der größten Region
hatten wir kein solches Zentrum. Jetzt haben wir dieses aufgebaut. Dann wurde
ein Antrag beim Zulassungsausschuss gestellt. Die Kassenvertreter im
Zulassungsausschuss haben es in der vergangenen Woche abgelehnt, und zwar mit
der ganz einfachen Begründung: Bisher ging es doch auch.
Das kann es nicht sein. Es muss,
wie Herr Bolay es eben schon ausführte, das Netz zusätzlich zur hausärztlichen
oder innerärztlichen Versorgung vorhanden sein. Die Multidisziplinarität muss
für die kleinen Patientinnen und Patienten vorhanden sein.
Ich möchte mich ausdrücklich bei
Herrn Peters bedanken. Wir haben mit seinem Referat, mit den Ausführungen und
den Anträgen hier so viel Material, dass wir in der nächsten Woche den
Zulassungsausschuss bombardieren werden. Ich werde Ihnen im nächsten Jahr
sagen, wie es ausgegangen ist.
Zu Herrn Hauber möchte ich ganz
kurz sagen: Harald Mau hat uns dargestellt, wie ein solches Familienleben einer
Mutter mit einem behinderten Kind aussieht. Es ist doch selbstverständlich,
dass der Kinderarzt, der für das Kind der Hausarzt ist, solche Patienten
mitbetreut. Aber wir brauchen dazu ein Netz. Wir brauchen die Unterstützung der
Mutter. Sie soll nicht in die soziale Isolation geraten, weil sie ein
behindertes Kind hat. Sie muss ein Auffangnetz, ein soziales Netz finden, um
weiterhin ein attraktives Mitglied der Gesellschaft sein zu dürfen,
entsprechend unserem Grundgesetz.
Vielen Dank.
(Beifall)
Vizepräsidentin Dr.
Goesmann: Vielen Dank, Herr Crusius. – Nun bitte Frau Ebert-Englert aus
Niedersachsen.
|