Dr. Schaaf, Bayern:
Verehrtes Präsidium! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte bei diesem Thema
damit gerechnet, auf der Rednerliste vielleicht auf Platz 38 zu stehen. Ich bin
nun überrascht, dass ich so früh an der Reihe bin. Ich möchte Sie bereits zu
diesem frühen Zeitpunkt der Diskussion mit einem Detail aus dem Antrag 107
konfrontieren. Dort steht das Wort „gehostet“. Dahinter verbergen sich
Vorgänge, die deutlich komplexer sind, als man meint.
Der Antrag zielt auf Folgendes ab.
Wenn eine zentrale Datenspeicherung erfolgen soll, dann soll das mit den
Ärztekammern im Sinne eines Host Servers erfolgen. Was verbirgt sich hinter dem
Wort „gehostet“? Das heißt, wir müssten für alle Patienten in den Ärztekammern
an 365 Tagen 24 Stunden lang alle Daten online für diejenigen zur Verfügung
stellen, die berechtigt sind.
Das ist eine Forderung, die auf den
ersten Blick gar nicht so schlecht aussieht. Dahinter steht, dass die
Patientendaten bei uns Ärzten sicherer sind als woanders. Das sehe ich auch so.
Aber niemand weiß, wie so etwas aussieht. Ich beispielsweise habe keine Ahnung,
wie ein solcher Server in Bayern für die Millionen von Patienten aussehen
sollte. Welches Ausmaß hat er? Ist er so groß wie ein Bungalow? Ist er so groß
wie ein Aktenkoffer?
Ich meine, der Antrag ist gut
gemeint, aber sollte in dieser Form nicht durchgehen, weil die Weiterungen viel
zu wenig bekannt sind. Man sollte diesen Antrag an den Vorstand überweisen,
damit man sieht, was wirklich dahintersteckt. Das ist noch zu wenig ausgegoren.
Herzlichen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Kollege Schaaf. – Jetzt Herr Veelken aus
Berlin.
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