PD Dr. Scholz, Hessen:
Herzlichen Dank an Köln-Nippes! – Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Kolleginnen
und Kollegen! Herr Bartmann, ich habe Sie doch richtig verstanden – Sie mögen
mich gegebenenfalls korrigieren –: Gleichgültig, ob ich eine zentrale oder eine
dezentrale Lösung habe, Sie versuchen doch auch, den gläsernen Patienten zu
verhindern, dass alles überall sichtbar ist, unabhängig davon, ob es sich um
die E-Card handelt. Habe ich das richtig verstanden, dass Sie diesen Auftrag,
den wir Ihnen letztes Mal erteilt haben, weiterhin verfolgen werden?
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn wir die entsprechende Betrachtung anstellen, ärgert es mich, dass wir für
die Rechte der Patientinnen und Patienten kämpfen, aber in Google wird das Zeug
eingestellt, aber da weiß ich überhaupt nicht, welche
Verhinderungsmöglichkeiten der Weitergabe vorhanden sind. Ich finde, Sie
sollten die Patienten aufklären, dass sie bei einem solchen Quatsch auf gar
keinen Fall mitmachen. Wir strampeln uns hier ab, aber hintenherum wird uns das
sozusagen von solchen Konzernen weggeschossen, die natürlich auch bei einer
Anfrage des „Deutschen Ärzteblatts“ behaupten, es gebe keine kommerziellen
Interessen. Da kann ich nur lächeln.
(Beifall)
Ich muss zugeben, dass ich zu
selten in die (Muster-)Berufsordnung schaue. In § 10 Abs. 5 ist geregelt, dass
gerade bei elektronisch abgelegten Daten der Sorgfaltspflicht zu genügen ist.
Da besteht doch im Krankenhaus ein Problem. Kann ich garantieren und sicher
sein, dass alles, was ich dort tue, korrekt abgelegt ist? Gerade wenn ich
großen Konzernen angehöre und diese Dinge entsprechend outsource, dann kann es
doch nicht sein, dass wir das zulassen und mitmachen.
(Beifall)
Ich bitte Sie dringend, darauf zu
achten, dass Informationen immer verschlüsselt sind, dass der Patient immer
freiwillig bestimmen kann, was gespeichert wird. Das muss eine unserer
essenziellen Forderungen sein. Wir sollten uns bei Verträgen mit Krankenkassen
nicht knebeln lassen. Es kann nicht sein, dass Sie hinterher Listen bekommen,
wer Ihr teuerster Patient war, wer der Hit Nummer eins war. Das darf nicht
sein!
(Beifall)
Vizepräsident Dr.
Montgomery: Danke sehr, Herr Scholz. – Als nächster Redner hat Professor Kahlke
aus Hamburg das Wort.
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