TOP VIII: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Freitag, 22. Mai 2009, Vormittagssitzung

Dr. Tempel, Niedersachsen: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben ja eben gesehen, wie notwendig der Antrag ist. Die Überschrift „Änderung des § 5 der Satzung der Bundesärztekammer“ rührt daher, dass wir diesen Antrag eigentlich unter dem Tagesordnungspunkt VI – Änderung des § 5 der Satzung der Bundesärztekammer – diskutiert haben wollten. Das ist nun leider nicht passiert, sondern es wird unter dem Punkt „Verschiedenes“ behandelt.

Wir als verfasste Ärzteschaft müssen uns kompetent in die Debatte einmischen und gute Sacharbeit leisten bei unseren originären innerärztlichen Aufgaben. Ich möchte dem Präsidenten der Bundesärztekammer, Herrn Hoppe, und auch den Landesärztekammerpräsidenten ausdrücklich danken für die besonders gute und auch in wesentlichen Punkten immer hervorragende Arbeit. Vielen Dank.

Aber die Außendarstellung ist nur eine Aufgabe der Bundesärztekammer. Unsere ehrenamtlichen Gremien in der Bundesärztekammer als Arbeitsgemeinschaft der Landesärztekammern müssen in zahlreichen Sachgebieten wie Fort- und Weiterbildung, Qualitätssicherung, um nur einige zu nennen, eine hocheffiziente Sacharbeit leisten. Es gibt mehr als 40 dieser gewachsenen Ausschüsse. Ich finde, dieses Wachstum muss man gelegentlich neu organisieren. Wir wollen nicht die Bundesärztekammer revolutionieren, sondern sie gelegentlich einmal anpassen.

Unsere Strukturen müssen sich dem Wandel stellen. Das haben wir heute mehrfach gehört. Diesen Wandel wollen wir gestalten, und zwar innerärztlich, ohne Presse.

Ich bin gewählter Vorsitzender des Satzungsausschusses der Ärztekammer Niedersachsen. Wir haben mit großer Mehrheit beschlossen: Wir möchten gern die Bundesärztekammer aus sich heraus auffordern, manche Strukturen neu zu überdenken. Ich finde, das ist legitim. Auch wenn der Herr Hauptgeschäftsführer sagt, er halte das für nicht legitim, sehen Sie mich als Vertreter des Satzungsausschusses der Ärztekammer Niedersachsen.

Das Bessere ist nach wie vor der Feind des Guten. Gut sind wir, gar keine Frage. Wir wollen die evidenzbasierte Medizin – warum wollen wir nicht auch hier etwas evidenzbasiert machen?

Wenn wir die Wahlquoten anschauen, wenn wir betrachten, wie hoch unsere Akzeptanz bei unseren Mitgliedern ist, dann muss man sagen: Wir liegen hinter der Politik. Deswegen glaube ich, dass wir das zumindest diskutieren müssen, innerärztlich.

Vielen Dank.

(Beifall – Zuruf)

© Bundesärztekammer 2009