Dr. Tempel, Niedersachsen:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben ja eben gesehen, wie
notwendig der Antrag ist. Die Überschrift „Änderung des § 5 der Satzung der
Bundesärztekammer“ rührt daher, dass wir diesen Antrag eigentlich unter dem
Tagesordnungspunkt VI – Änderung des § 5 der Satzung der Bundesärztekammer –
diskutiert haben wollten. Das ist nun leider nicht passiert, sondern es wird
unter dem Punkt „Verschiedenes“ behandelt.
Wir als verfasste Ärzteschaft
müssen uns kompetent in die Debatte einmischen und gute Sacharbeit leisten bei
unseren originären innerärztlichen Aufgaben. Ich möchte dem Präsidenten der
Bundesärztekammer, Herrn Hoppe, und auch den Landesärztekammerpräsidenten
ausdrücklich danken für die besonders gute und auch in wesentlichen Punkten
immer hervorragende Arbeit. Vielen Dank.
Aber die Außendarstellung ist nur
eine Aufgabe der Bundesärztekammer. Unsere ehrenamtlichen Gremien in der
Bundesärztekammer als Arbeitsgemeinschaft der Landesärztekammern müssen in
zahlreichen Sachgebieten wie Fort- und Weiterbildung, Qualitätssicherung, um
nur einige zu nennen, eine hocheffiziente Sacharbeit leisten. Es gibt mehr als
40 dieser gewachsenen Ausschüsse. Ich finde, dieses Wachstum muss man
gelegentlich neu organisieren. Wir wollen nicht die Bundesärztekammer
revolutionieren, sondern sie gelegentlich einmal anpassen.
Unsere Strukturen müssen sich dem
Wandel stellen. Das haben wir heute mehrfach gehört. Diesen Wandel wollen wir
gestalten, und zwar innerärztlich, ohne Presse.
Ich bin gewählter Vorsitzender des
Satzungsausschusses der Ärztekammer Niedersachsen. Wir haben mit großer
Mehrheit beschlossen: Wir möchten gern die Bundesärztekammer aus sich heraus
auffordern, manche Strukturen neu zu überdenken. Ich finde, das ist legitim.
Auch wenn der Herr Hauptgeschäftsführer sagt, er halte das für nicht legitim,
sehen Sie mich als Vertreter des Satzungsausschusses der Ärztekammer
Niedersachsen.
Das Bessere ist nach wie vor der
Feind des Guten. Gut sind wir, gar keine Frage. Wir wollen die evidenzbasierte
Medizin – warum wollen wir nicht auch hier etwas evidenzbasiert machen?
Wenn wir die Wahlquoten anschauen,
wenn wir betrachten, wie hoch unsere Akzeptanz bei unseren Mitgliedern ist,
dann muss man sagen: Wir liegen hinter der Politik. Deswegen glaube ich, dass
wir das zumindest diskutieren müssen, innerärztlich.
Vielen Dank.
(Beifall – Zuruf)
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