Dr. Ensink, Referent:
Sehr verehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren Delegierte!
Der Finanzbericht gilt unter den Delegierten des Deutschen Ärztetages gemeinhin
als eher „trockener Tagesordnungspunkt“. Bevor Sie sich jetzt in Ihrer
postprandialen Phase trotzdem darauf einlassen, mit mir in die Materie
abstrakter Zahlen einzutauchen, kann ich Sie bereits vorab beruhigen, dass
dieser Tagesordnungspunkt auch in diesem Jahr keine unliebsamen Überraschungen
bieten wird. Daher wird meine Präsentation auch nicht ganz so lange dauern wie
im vergangenen Jahr. Seinerzeit hatte ich ja die Ehre, meinen Vorgänger im Amt,
der unter uns weilt, Herrn Dr. Joachim Koch aus Baden-Württemberg, als
Vorsitzenden der Finanzkommission der Bundesärztekammer nach zwei verdienstvoll
bestandenen Legislaturperioden zu würdigen und zu verabschieden; ihn zeichneten
Solidität und Augenmaß aus.
Diese beiden Tugenden, Solidität
und Augenmaß, scheinen vielen Finanzakrobaten auf nationaler und
internationaler Bühne jedoch vollkommen abzugehen. Vielleicht erinnert sich
unter Ihnen noch der eine oder andere an die Einleitung meiner letztjährigen
Rede. Seinerzeit stellte ich fest, dass unkontrolliertes Gebaren einiger
Finanzakrobaten einen gesamten Berufsstand, zumindest aber das Image des
Investmentbankers auf breiter Front in Misskredit gebracht hatte, und das,
obwohl der „Banker an sich“ in der gesellschaftlichen Perzeption ehemals ein
Vertrauenspotenzial besaß – durchaus auf Augenhöhe mit Pfarrer und Arzt.
Was dann aber im weiteren
Jahresverlauf 2008, das heißt noch im Nachgang zu meinem Bericht von Ulm, erst
„häppchenweise“ so ans Tageslicht kam, wäre mit der Bezeichnung „unseriöse
Machenschaften“ auf absolut unzulässige Art und Weise euphemistisch verbrämt.
Hier handelte es sich in vielen Fällen um eindeutig kriminelle Handlungen, von
denen wir alle, insbesondere aber arme Bevölkerungsschichten betroffen sind.
Vor diesem Hintergrund kann es auch
nicht wirklich verwundern, wenn sich mittlerweile selbst die Banker
verschiedener Institute untereinander nicht mehr trauen. Jeder Medizinstudent
lernt bereits im Rahmen seiner vorklinischen Ausbildung im Kurs „Medizinische
Psychologie“ den Terminus, der zutreffend bezeichnet, was sich hier mit allen negativen
Implikationen für das weltweite Wirtschaftsgeschehen in der Folgezeit dann
manifestiert hat: Projektion!
Ein Schelm, wer nun Böses dabei
denkt, wenn ich von dieser Feststellung nahtlos zu einem anderen Punkt
überleite. Ein Schrei der Entrüstung ging vor Jahren durch große Anteile der
Ärzteschaft, als die damalige – und noch immer amtierende –
Bundesgesundheitsministerin einmal meinte, in ihrer jovialen Art sinngemäß
feststellen zu müssen, dass sie nicht alle Ärzte zu Millionären machen könne.
Was
Sie auf der Leinwand sehen, ist nicht etwa die Zufahrt zu einem speziellen
Klinikparkplatz für Chefärzte, kein Zwischenstopp auf einer gemeinsamen
Ausflugsfahrt von KV-Vorständen und – Ihrem Getuschel zum Trotz – auch nicht im
Bereich Berlin-Tiergarten die Vorfahrt zum Gebäude der Bundesärztekammer. Bei
diesem aus dem Internet gezogenen Bild handelt es sich angeblich – wobei ich
mich für die Richtigkeit dieser Feststellung nicht verbürgen möchte – um eine
Aufnahme vom Morgen nach der Verkündung der Pleite von Lehman Brothers, als die
Mitarbeiter der – man beachte! – nachgeordneten Führungsebene dieser
Investmentbank vergeblich versuchten, auf den Firmenparkplatz zu gelangen, um
von dort ihren bisherigen Arbeitsplatz aufzusuchen.
Nun will ich mit diesem nachdenklich
stimmenden Bild bestimmt keine Neidkomplexe schüren, aber es vermittelt uns
recht anschaulich, dass manchem Höhenflug doch sehr abrupt eine harte Landung
folgen kann. Wie beruhigend angesichts dieser leider allgemeingültigen
Erkenntnis, dass die von mir nachfolgend vorzutragenden Zahlen tatsächlich eher
„langweilig“ sind oder – das würde ich viel lieber hören – dass die
Finanzsituation unserer Bundesärztekammer auch weiterhin grundsolide ist. Diese
persönliche Bewertung von mir wird auch durch den Prüfvermerk der satzungsgemäß
erfolgten Jahresabschlussprüfung so bestätigt.
Kommen wir nunmehr auf die Ebene
der konkreten Zahlen zurück. Ich kann hier nahtlos an die Ausführungen des
Hauptgeschäftsführers anschließen. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2008 beläuft
sich die Bilanzsumme der Bundesärztekammer, wie Sie der Zusammenstellung der
Aktiva auf der untersten Zeile, also der „Summe Aktiva“, entnehmen können, auf
exakt 46 311 574,57 Euro.
Auf den identischen Betrag von rund
46 Millionen Euro addieren sich natürlich auch die Passiva. Hier finden
Sie in der ersten Zahlenkolumne den Ausweis „nicht verbrauchte Mittel“. Diese
betragen insgesamt genau 1 193 637,07 Euro.
Dieser in der entsprechenden
Aufstellung auch als Bilanzgewinn bezeichnete Betrag ergibt sich als die
rechnerische Differenz zwischen der „Summe Eigenkapital“ auf der einen sowie
dem sogenannten „wirtschaftlichen Eigenkapital“ auf der anderen Seite. Ich
werde im weiteren Verlauf meiner Ausführungen auf diese Position der „nicht
verbrauchten Mittel“ nochmals zurückkommen.
In seinem Bericht ist Herr
Professor Fuchs dankenswerterweise auf Abweichungen einzelner Etatpositionen
bereits eingegangen; seine Ausführungen will ich insofern hier nur bestätigen.
Ansonsten will ich in Ihrem Sinne vermeiden, die einzelnen von Herrn Professor
Fuchs bereits vorgestellten Positionen und Werte nochmals zu wiederholen;
selbstverständlich können wir trotzdem alle diese Zahlen im Anschluss an meine
Präsentation diskutieren. Ebenso werde ich versuchen, eventuell noch vertiefende
Fragen Ihrerseits zu diesen Zahlen – zusammen mit der Geschäftsführung – zu
beantworten.
Mit Ihrem Einverständnis will ich
aber noch einen ergänzenden Blick aus anderer Perspektive auf die Ihnen
vorgelegten Zahlen werfen. Dazu haben wir die Ausgaben der Bundesärztekammer zu
verschiedenen „Aufwandsblöcken“ aggrediert.
So wird auf einen Blick für Sie
deutlich, dass nahezu die Hälfte der Aufwendungen der Bundesärztekammer im
betreffenden Geschäftsjahr allein durch „Personalkosten“ bedingt waren.
Zusammen mit den „satzungsbedingten Aufwendungen“ machten die
Personalaufwendungen also fast drei Viertel der Gesamtausgaben aus. Da es sich
bei diesen beiden „Aufwandsblöcken“ quasi um dauerhafte, zumindest aber sehr
langfristige Verpflichtungen handelt, wird zugleich deutlich, dass unsere
„dispositiven Freiheitsgrade“, also die unserer mehr oder weniger freien
Gestaltung zugänglichen Aufwandspositionen, nicht nur sehr begrenzt sind,
sondern auch in der Zukunft bleiben werden.
Dabei sei nur am Rande darauf
hingewiesen, dass die Bilanzsumme des Geschäftsjahrs 2007/2008 um rund 1,16
Millionen Euro unter der des vorhergehenden Geschäftsjahrs lag.
Wenden wir uns nunmehr der
Finanzierung dieser Gesamtaufwendungen zu. Um Ihnen aus ähnlichem Blickwinkel
wie zuvor – ganz verkürzt – den aus meiner Sicht wesentlichen Punkt eingängig
zu präsentieren, habe ich mich entschieden, Ihnen hier in Form einer
Tortengrafik die Relativanteile zu projizieren, wie die zuvor dargestellten
Aufwendungen der Bundesärztekammer gegenfinanziert wurden.
Die nach einem definierten
Schlüssel – ich komme auf dieses Thema in meiner späteren Präsentation zum
Haushalt des kommenden Geschäftsjahrs nochmals zurück – von den
Landesärztekammern nach Berlin überwiesenen Beiträge decken im Geschäftsjahr
2007/2008 „nur“ drei Viertel der Aufwendungen der Bundesärztekammer. Mehr als
ein Zehntel zur Deckung der Aufwendungen und damit zu einem ausgeglichenen
Jahresabschluss trug im betreffenden Zeitraum die Gewinnausschüttung der
Deutscher Ärzte-Verlag GmbH bei.
Wie auch in den Vorjahren wurde der
Jahresabschluss zum 30. Juni 2008 im Auftrag der Finanzkommission vom
Revisionsverband ärztlicher Organisationen e. V. mit Sitz in Münster geprüft,
der mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rölfs Partner kooperiert. Ihnen
liegt der vollständige Prüfbericht als Beratungsunterlage vor.
Wie schon im vergangenen Jahr
möchte ich an dieser Stelle wiederum die beiden wichtigsten Punkte aus diesem
Prüfbericht für Sie folgendermaßen zusammenfassen:
Erstens. Dem Jahresabschluss zum
30. Juni 2008 wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt. Wörtlich
führt der Prüfer auf Seite 25 des Ihnen vorliegenden Finanzberichts aus:
Unsere Prüfung hat zu keinen
Einwendungen geführt.
Zweitens. Weiterhin haben die
Prüfer auch als Ergebnis der jetzigen Prüfung wie in den Vorjahren eine
wirtschaftliche und sparsame Verwendung der Mittel attestiert.
Der uneingeschränkte
Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers steht – das können Sie dem Vermerk
unter der Ziffer 501 auf Seite 24 des Finanzberichts so auch entnehmen; ich
zitiere wörtlich –
unter der Bedingung, dass die
im Jahresabschluss berücksichtigten Zuführungen zu den Rücklagen entsprechend
beschlossen werden.
Es obliegt Ihnen, meine sehr
geehrten Damen und Herren, hier und heute diesen Beschluss zu treffen. Ich
werde auf diesen Punkt gleich nochmals zurückkommen.
Zunächst möchte ich aber in
Ergänzung der beiden bereits dargestellten Prüfresultate noch eine weitere,
speziell in Zeiten wie diesen sehr beruhigende Feststellung des Prüfers
wörtlich zitieren. Auf Seite 25 des Finanzberichts finden Sie folgende Aussage:
Nach unserer Beurteilung und
aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Bundesärztekammer. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Bundesärztekammer
und stellt die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Die Arbeitsgruppe „Mittelfristige
Finanzplanung“ hat den Abschluss im Detail beraten. In der Sitzung am 24.
Januar dieses Jahres hat dann auch die Finanzkommission der Bundesärztekammer
die Jahresrechnung ausführlich behandelt. In beiden Sitzungen standen
Verantwortliche der Prüfunternehmen zur Verfügung und haben ergänzende
Ausführungen, insbesondere zur wirtschaftlichen Lage der Bundesärztekammer,
abgegeben.
Die Geschäftsführung und die in den
Finanzgremien anwesenden Vorstandsmitglieder, Herr Präsident Professor Hoppe
und Herr Dr. Crusius als Finanzbeauftragter des Vorstands, haben zu allen
Nachfragen ausführlich Stellung genommen, sodass keine Fragen offengeblieben
sind.
Einstimmig hat die Finanzkommission
dem Jahresabschluss und dem zwischen den Gremien und der Geschäftsführung
abgestimmten Verwendungsvorschlag hinsichtlich der nicht verbrauchten Mittel
zugestimmt. Dieser Verwendungsvorschlag entspricht den auf der Inhaltsebene von
anderen Gremien der Bundesärztekammer bereits getroffenen Beschlüssen und
schafft damit die Voraussetzung zu deren finanztechnischer Abwicklung.
Ich darf Ihnen hiermit bereits an
dieser Stelle die Zustimmung zu dem Ihnen vorgelegten Jahresabschluss und zu
dem hier präsentierten Verwendungsvorschlag empfehlen.
Gleichzeitig möchte ich an diesem
Punkt sicher im Namen aller Delegierten dieses Ärztetages den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Bundesärztekammer für ihre wiederum engagierte Tätigkeit
im zurückliegenden Geschäftsjahr danken. Ausdrücklich anerkennen möchte ich
hier auch das kostenbewusste Wirken der Geschäftsführung.
Ebenso möchte ich ganz persönlich
Herrn Professor Fuchs als Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Herrn
Raabe als Leiter des für Finanzangelegenheiten zuständigen Dezernats sowie
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den jederzeit offenen Gedankenaustausch
sowie den stets sach- und zielorientierten Kommunikationsstil bei der
Abarbeitung meiner vielfältigen Informationswünsche und meiner gelegentlich
kritischen Nachfragen danken.
Die Arbeit als Vorsitzender der
Finanzkommission hat sich zwar als wesentlich zeitaufwendiger erwiesen, als ich
ursprünglich gedacht hatte – ich mache die Arbeit aber nach wie vor sehr gerne.
Dazu tragen neben den guten Erfahrungen mit der Bundesärztekammer bezüglich des
konstruktiven Umgangs miteinander in nicht unerheblichem Umfang weitere
Personen aus dem Bereich der Landesärztekammern bei.
Meine sehr geehrten Damen und
Herren, nach den Vorgaben der Satzung begleitet die Finanzkommission das
Finanzwesen der Bundesärztekammer. Unterjährig tritt eine Arbeitsgruppe der Finanzkommission
mit der Bezeichnung „Mittelfristige Finanzplanung“ mehrmals zusammen. In dieser
Arbeitsgruppe werden u. a. insbesondere für die Sitzung der Finanzkommission
Vorlagen vorbereitet, aber auch strategische Überlegungen zu ökonomischen
Fragestellungen und Entwicklungen angestellt. Im Herbst 2008 hat diese
Arbeitsgruppe eine intensive mehrtägige Klausurtagung durchgeführt.
Die in dieser Arbeitsgruppe nicht
direkt vertretenen Ärztekammern werden durch ein System von „Patenschaften“ von
Arbeitsgruppenmitgliedern zeitnah informiert.
An dieser Stelle möchte ich Ihnen
nur die wichtigsten Beratungsthemen aus den vergangenen zwölf Monaten nennen:
Für die Rücklagen „Berufspolitische
Aktionen“ und „Grund, Boden, Gebäude und Instandhaltung“ haben wir ein sogenanntes
Entnahmesystem entwickelt. Hierdurch wird gewährleistet, dass bei aktuellem
Bedarf Entnahmen aus diesen Rücklagen zügig und damit sachgerecht erfolgen
können, andererseits die Beteiligung der Finanzgremien – sinnvoll abgestuft je
nach Entnahmehöhe – dennoch gewährleistet bleibt.
Die Arbeitsgruppe „Mittelfristige
Finanzplanung“ hat weiterhin in Vollzug entsprechender Vorgaben aus der
Finanzkommission ein umfangreiches Auswahlverfahren für den zukünftigen
Wirtschaftsprüfer der Bundesärztekammer durchgeführt.
Am Ende dieses Verfahrens stand
einstimmig die Empfehlung zur Beauftragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Deloitte & Touche. Im Januar 2009 hat sich dann die Finanzkommission dieser
Empfehlung angeschlossen, womit jetzt die Firma Deloitte, damit also erstmals
seit vielen Jahren eine andere Prüfgesellschaft als der Revisionsverband mit
der Prüfung einer Jahresrechnung der Bundesärztekammer beauftragt wurde. Dies
wird sich erstmals für die Prüfung des laufenden Geschäftsjahres 2008/2009 auswirken.
Außerdem wurde intensiv die
Möglichkeit diskutiert, zu einem zweijährlichen Tagungsrhythmus der Deutschen
Ärztetage an einem gleichbleibenden, idealerweise möglichst zentral gelegenen
Ort – vergleichbar der bereits früher üblichen und über viele Jahre erfolgreich
praktizierten „Kölner Regelung“ – zurückzukommen.
Sie werden hierüber später noch
grundsätzlich zu entscheiden haben. Wenn Sie sich diesen Gedanken jedoch im
Prinzip anschließen können, sollten wir der Geschäftsführung einen
entsprechenden Prüfauftrag erteilen. Diesen ersten – noch relativ
unverbindlichen – Schritt in dieser Angelegenheit sollten Sie aus meiner Sicht
sehr ernsthaft erwägen, um zu einer verlässlichen Abklärung und einer konkreten
Einschätzung des mit einer Umsetzung der vorgetragenen Idee verbundenen,
vermutlich sehr relevanten Einsparpotenzials zu kommen.
Breiten Raum, gerade in den beiden
letzten Sitzungen der Arbeitsgruppe „Mittelfristige Finanzplanung“, nahmen die
Überlegungen ein, den sogenannten Gebäudeteil „C-Süd“ am Bundesärztekammergebäude
in Berlin, also einen derzeit von KBV und ZI genutzten Gebäudeteil, zu
erwerben. Das präsentierte Foto zeigt Ihnen diesen Gebäudeteil, der sich im
Süden an den flacheren Zwischenteil anschließt, der zwischen dem hier infrage
stehenden Gebäude und dem schon bislang von der Bundesärztekammer genutzten
Gebäudeteil liegt. Rechts auf dem Foto sehen Sie noch eine kleine, helle Ecke
des benachbarten KBV-Gebäudes.
Herr Professor Fuchs hat das Thema
eines Erwerbs des von der KBV zum Kauf angebotenen Gebäudeteils bereits kurz
angesprochen. Mit dem Erwerb des Gebäudeteils „C-Süd“ wäre nicht nur das
Gebäude der Bundesärztekammer in Berlin arrondiert. Es besteht gleichzeitig
auch die Möglichkeit, die Büroraumplanung der Bundesärztekammer wegen des noch
bestehenden Mieters flexibel und in Verbindung zum jetzigen Gebäudeteil über
einen längeren Zeitraum optimal aus Sicht der Bundesärztekammer fortschreiben
zu können.
Angesichts der für ein solches
Vorhaben derzeit geradezu idealen Zinssituation hat die Arbeitsgruppe
„Mittelfristige Finanzplanung“ Überlegungen der Geschäftsführung über eine
partielle Fremdfinanzierung vom Grundsatz her bestätigt und erwägt
dementsprechend auch keine neuerliche Sonderumlage der Landesärztekammern für
die Umsetzung dieses Vorhabens.
Unter Verwendung nicht verbrauchter
Mittel, von Verlagsgewinnen, die noch nicht in Haushalte eingeplant sind, und
unter Einbeziehung von Eigenmitteln aus der (Teil-)Auflösung von Rücklagen,
inklusive einer – vorübergehenden – Rückführung der Betriebsmittelrücklage auf
die niedrigstmögliche Höhe, soll dabei der fremd zu finanzierende Teil trotzdem
„überschaubar“ gehalten werden. Es sei jedoch klar bekundet, dass trotz allem
im Falle einer Umsetzung des angesprochenen Vorhabens ein vorübergehender Kreditbedarf
von sicher mehreren Millionen Euro bestehen würde.
Nach Fortschritt der Verhandlungen
mit dem Verkäufer und nach Vorliegen detaillierter Zahlen zur Finanzierung, die
wir erst haben, wenn konkrete Verhandlungen mit den Kreditinstituten geführt wurden,
werden sich die Finanzgremien und der Vorstand der Bundesärztekammer mit diesem
Vorgang weiter befassen. Es steht heute hier keinerlei Entscheidungsbedarf an.
Wir wollten Sie aber über diese laufenden Sondierungen im Hintergrund aus
Transparenzgründen so umfänglich informieren.
Damit bin ich am Schluss meines
Berichts angekommen. In meiner Funktion als Delegierter dieses Deutschen
Ärztetages – nicht in meiner Funktion als Vorsitzender der Finanzkommission –
habe ich zusammen mit weiteren Delegierten aus mehreren Landesärztekammern den
gemeinsamen Antrag gestellt, dem Vorstand der Bundesärztekammer für das
abgelaufene Geschäftsjahr 2007/2008 Entlastung zu erteilen.
Ich darf Sie ausdrücklich bitten,
nach Abschluss der Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt dem Antrag auf
Entlastung des Vorstands ebenso wie dem Jahresabschluss und dem
Verwendungsvorschlag für die „nicht verbrauchten Mittel“ zuzustimmen.
Abschließend bleibt mir somit nur
noch, Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, für Ihre Aufmerksamkeit zu
danken.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Vielen Dank, Herr Ensink, für diesen Vortrag, der sehr
vollständig war und, glaube ich, alle anwesenden Kolleginnen und Kollegen
Delegierten ins Bild gesetzt hat, sodass wir diskutieren können, wenn Sie
möchten. Wortmeldungen liegen bisher nicht vor.
Dann schlage ich Ihnen vor, dass
wir die drei Abstimmungen, die erforderlich sind, zusammenbinden. Das wäre zum
einen die Billigung dieses Berichts, zum anderen die Entlastung des Vorstands
und schließlich der neue Haushalt.
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