TOP XI: Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 2009/2010 (01.07.2009 – 30.06.2010)

Donnerstag, 21. Mai 2009, Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Fuchs, Referent: Es handelt sich um einen Bestandsgebäudeteil, den wir möglicherweise kostengünstig erwerben können. Um dort einen Deutschen Ärztetag zu veranstalten, müssten wir auf die Wiese ziehen und völlig neu konzipieren. Da würde die Kosten-Nutzen-Relation sicher nicht Ihre Zustimmung finden.

Es geht darum, dass wir einfach mit einer gewissen Dynamik rechnen müssen. Wir werden Ihnen das alles noch im Detail zur Kenntnis geben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen: Wir werden alles prüfen. Professor Hoppe hat schon recht: Es ist ein vorgegebenes Gebäude. Da müssen wir sehen, ob wir dort unterkommen können, und zwar mit Blick auf einige Jahre. Aber ich möchte jetzt keine inhaltliche Diskussion dazu lostreten. Wir müssen erst einmal die Grundlagen dafür schaffen. Das werden wir in der Arbeitsgruppe „Mittelfristige Finanzplanung“ tun. Wir werden möglicherweise auch eine Sondersitzung der Finanzkommission zu diesem Punkt benötigen.

Lassen Sie mich kurz noch auf die Bemerkung eingehen, inwieweit wir mit der Einrichtung einer Dezernentenstelle warten sollten, bis sich herausgestellt hat, wie es mit der elektronischen Gesundheitskarte weitergeht. Ich erlaube mir den Hinweis, dass die elektronische Gesundheitskarte ein Thema für sich ist. Darüber werden wir morgen sprechen.

Das Dezernat befasst sich aber nicht allein mit der elektronischen Gesundheitskarte, sondern es geht da um Telemedizin. Telemedizin ist eine ganz zentrale Entwicklung im Hinblick auf die Anwendung von neuen Technologien, die die ärztliche Berufsausübung in den nächsten fünf bis zehn Jahren massiv prägen werden. Die Dynamik läuft. Wir müssen als Ärzte Wert und Unwert der Möglichkeiten und Grenzen des Patientenmonitorings bewerten können. Aus diesem Grunde haben Sie damals zukunftsweisend eine Stelle bewilligt, mit deren Hilfe es möglich ist, in die Zukunft schauend abzuschätzen, in welcher Form auch durch die Telemedizin die Patientenversorgung verbessert werden kann, auch durch eine Vernetzung.

Das sind ganz spannende Fragen, die wir uns nicht nur von der Industrie vorsetzen lassen dürfen, sondern wir müssen hier selber eine Steuerungsverantwortung übernehmen. Ich denke, dazu ist die Bundesärztekammer der geeignete Ort.

Es geht also nicht allein um die elektronische Gesundheitskarte, sondern es geht um weit mehr. Es geht letztlich um die Zukunft ärztlicher Berufsausübung und ihre Durchdringung durch die Telemedizin.

Herr Calles, Ihre Bemerkungen waren mir wichtig. Ich begrüße sie. Sie wissen, dass wir mit Personalsteigerungen sehr behutsam umgehen. Das werden wir auch in Zukunft tun. Wir ringen ja miteinander und arbeiten nicht gegeneinander, wenn es um solche Anforderungen geht. Ich glaube, Sie haben in den letzten Jahren gespürt, dass wir nur dann Personalanforderungen formuliert haben, wenn es um neue Anforderungen, um neue Projekte ging und wir vorher geprüft haben, inwieweit wir innerhalb des existierenden Personalbestands abspecken könnten.

Vielen Dank.

© Bundesärztekammer 2009