Prof. Dr. Fuchs, Referent:
Es handelt sich um einen Bestandsgebäudeteil, den wir möglicherweise
kostengünstig erwerben können. Um dort einen Deutschen Ärztetag zu
veranstalten, müssten wir auf die Wiese ziehen und völlig neu konzipieren. Da
würde die Kosten-Nutzen-Relation sicher nicht Ihre Zustimmung finden.
Es geht darum, dass wir einfach mit
einer gewissen Dynamik rechnen müssen. Wir werden Ihnen das alles noch im
Detail zur Kenntnis geben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen: Wir werden
alles prüfen. Professor Hoppe hat schon recht: Es ist ein vorgegebenes Gebäude.
Da müssen wir sehen, ob wir dort unterkommen können, und zwar mit Blick auf
einige Jahre. Aber ich möchte jetzt keine inhaltliche Diskussion dazu lostreten.
Wir müssen erst einmal die Grundlagen dafür schaffen. Das werden wir in der
Arbeitsgruppe „Mittelfristige Finanzplanung“ tun. Wir werden möglicherweise
auch eine Sondersitzung der Finanzkommission zu diesem Punkt benötigen.
Lassen Sie mich kurz noch auf die
Bemerkung eingehen, inwieweit wir mit der Einrichtung einer Dezernentenstelle
warten sollten, bis sich herausgestellt hat, wie es mit der elektronischen
Gesundheitskarte weitergeht. Ich erlaube mir den Hinweis, dass die
elektronische Gesundheitskarte ein Thema für sich ist. Darüber werden wir
morgen sprechen.
Das Dezernat befasst sich aber
nicht allein mit der elektronischen Gesundheitskarte, sondern es geht da um
Telemedizin. Telemedizin ist eine ganz zentrale Entwicklung im Hinblick auf die
Anwendung von neuen Technologien, die die ärztliche Berufsausübung in den
nächsten fünf bis zehn Jahren massiv prägen werden. Die Dynamik läuft. Wir
müssen als Ärzte Wert und Unwert der Möglichkeiten und Grenzen des Patientenmonitorings
bewerten können. Aus diesem Grunde haben Sie damals zukunftsweisend eine Stelle
bewilligt, mit deren Hilfe es möglich ist, in die Zukunft schauend
abzuschätzen, in welcher Form auch durch die Telemedizin die
Patientenversorgung verbessert werden kann, auch durch eine Vernetzung.
Das sind ganz spannende Fragen, die
wir uns nicht nur von der Industrie vorsetzen lassen dürfen, sondern wir müssen
hier selber eine Steuerungsverantwortung übernehmen. Ich denke, dazu ist die
Bundesärztekammer der geeignete Ort.
Es geht also nicht allein um die
elektronische Gesundheitskarte, sondern es geht um weit mehr. Es geht letztlich
um die Zukunft ärztlicher Berufsausübung und ihre Durchdringung durch die
Telemedizin.
Herr Calles, Ihre Bemerkungen waren
mir wichtig. Ich begrüße sie. Sie wissen, dass wir mit Personalsteigerungen
sehr behutsam umgehen. Das werden wir auch in Zukunft tun. Wir ringen ja
miteinander und arbeiten nicht gegeneinander, wenn es um solche Anforderungen
geht. Ich glaube, Sie haben in den letzten Jahren gespürt, dass wir nur dann Personalanforderungen
formuliert haben, wenn es um neue Anforderungen, um neue Projekte ging und wir
vorher geprüft haben, inwieweit wir innerhalb des existierenden
Personalbestands abspecken könnten.
Vielen Dank.
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