TOP I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

Mittwoch, 12. Mai 2010, Vormittagssitzung

Dr. Hanson: Vielen Dank, Herr Professor Hoppe. – Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Es ist eine große Ehre für mich, am Deutschen Ärztetag teilzunehmen und Ihnen die Grüße des Weltärztebundes zu überbringen.

(Beifall)

Es ist für mich in der Tat eine große Ehre, hier bei diesem 113. Deutschen Ärztetag bei Ihnen zu sein. Der Weltärztebund vertritt 95 nationale Ärztekammern in der ganzen Welt und über 9 Millionen Ärzte. Es ist für uns sehr interessant, hier zu sein und Ihnen zuzuhören. Ich muss Ihnen sagen, dass unsere Ziele sehr viel mit Ihren Zielen gemeinsam haben. Wir sind daher sehr glücklich, hier zu sein, um unsere Erfahrungen mit Ihnen auszutauschen.

Unser oberstes Ziel ist natürlich, die Unabhängigkeit der Entscheidungsfindung von Ärzten zu gewährleisten.

(Beifall)

Es ist außerdem für uns äußerst wichtig, einen sehr hohen Standard in der Ethik zu gewährleisten, immer auf die Bedürfnisse der Patienten zu achten, die öffentliche Gesundheit zu fördern und stets die Rechte der Patienten zu wahren.

(Beifall)

Es gibt eine sehr große Bandbreite von Aktivitäten und Politikausrichtungen in unserem Weltärztebund. Wir behandeln eine große Reihe von medizinischen Themen. Ich möchte hier nur einige anführen und Ihnen aufzeigen, wie wichtig die Bundesärztekammer für unsere Organisation ist. Die Bundesärztekammer spielt bei uns eine sehr große Rolle, vor allem in Bezug auf ethische Fragen. Ein Thema, mit dem wir uns seit vielen Jahren beschäftigen und bei dem wir sehr große Unterstützung seitens der Bundesärztekammer erhalten haben, ist die Erklärung von Helsinki, bei der es um die Verantwortung den Patienten gegenüber und die Durchführung von klinischen Studien am Menschen geht. Im Zusammenhang mit diesen Aktivitäten wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit dem Einsatz von Placebos in der klinischen Forschung befasst. Das ist für uns von großer Wichtigkeit. Hier hat Herr Parsa-Parsi maßgeblich mitgearbeitet.

Ein Problem, mit dem wir uns gemeinsam mit Ihnen beschäftigen – dieses Thema wurde gestern und auch heute immer wieder angesprochen –, betrifft den Ärztemangel. Das wird auch in Zukunft ein großes Thema für uns sein. Wir freuen uns auf die Diskussion und die vorgeschlagenen Lösungsansätze.

Wir arbeiten gleichzeitig an vielen anderen Projekten, beispielsweise hinsichtlich der Tabakentwöhnung, des Alkoholmissbrauchs und der Tuberkulose. Wir möchten uns bei Ihnen für die wertvolle Zusammenarbeit bei diesen Projekten bedanken.

(Beifall)

Dies ist nur ein kleines Beispiel für unsere Gemeinsamkeiten, für unsere Erfahrungen, die wir miteinander teilen. Das zeigt auch, wie ähnlich unsere Erfahrungen und Herausforderungen im Bereich der medizinischen Versuche, der ärztlichen Unabhängigkeit und der Patientenversorgung sind.

Im Namen der anderen internationalen Gäste, die in großzügiger Weise von der Bundesärztekammer eingeladen wurden, möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Wir sind hier, um zuzuhören, von Ihnen zu lernen und unsere Erfahrungen mit Ihnen auszutauschen und die großen Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

(Beifall)

Ich möchte mich persönlich bei den Vertretern der Bundesärztekammer bedanken, die mit uns beim Weltärztebund zusammengearbeitet haben. Wir haben mit sehr fähigen Personen zusammengearbeitet: mit Herrn Professor Vilmar, mit Herrn Professor Hoppe und mit Herrn Dr. Montgomery. Wir sind für diese wertvolle Hilfe sehr dankbar.

Abschließend möchte ich mich noch einmal herzlich für die Einladung bedanken. Wir sind sehr froh, hier zu sein. Ich wünsche Ihnen viel Glück und einen sehr erfolgreichen Deutschen Ärztetag im Namen der 9 Millionen Ärzte in der ganzen Welt. Wir wünschen Ihnen alles Gute und vor allem viel Erfolg bei der Behandlung Ihrer Patienten.

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Thank you very much, Dr. Hanson, for your kind words. I am glad to know that we meet us next week in Geneva. Thank you very much.

Wir haben noch ein Geburtstagskind unter uns, nämlich Herrn Dr. Baumgärtner aus Baden-Württemberg. Herzlichen Glückwunsch!

(Beifall)

Wir treten jetzt wieder in den Tagesordnungspunkt I ein. Wir haben noch eine kleine Rednerliste, die durchaus ausdehnbar sein kann, wenn dies gewünscht wird. Ich hoffe, dass Sie alle Anträge auf Ihren Plätzen haben. Zum Antrag I-01 gibt es neun Änderungsanträge. Außerdem gibt es zehn weitere Anträge, die sich auch mit Themen beschäftigen, die das Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung betreffen.

Wir treten jetzt in die Diskussion ein. Der erste Redner ist Herr Mälzer aus Berlin. Bitte schön.

© Bundesärztekammer 2010