TOP II: Versorgungsforschung

Mittwoch, 12. Mai 2010, Nachmittagssitzung

Dr. Botzlar, Bayern: Frau Vizepräsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich muss zugeben: Ich tue mich mit diesem Thema wirklich schwer; nicht, dass es nicht wertvoll und wichtig wäre. Allein das, was wir mit unterstützt haben, hat bereits jetzt gesichert ungefähr 1 000 Seiten und wird, wenn es so weitergeführt wird wie geplant, gefühlt und auch bewiesen 2 000 Seiten beschriebenen Papiers hervorbringen. Wenn wir mit anderen nicht in einem Boot sitzen dürfen, dann doch wohl vor allem deshalb, weil andere die Datenlage für sich instrumentalisieren wollen. Wenn die Bundesregierung dafür 54 Milliarden Euro ausgibt, dann sicherlich nicht in erster Linie, um wissenschaftliche Kompetenz zu beweisen, sondern um sich zu munitionieren.

Dieses Feld ist zwar wertvoll, es ist auch gut, wenn wir mit dabei sind; aber der Erfolg wird nicht allein daran erkennbar, dass sich beispielsweise in Phase I 175 Interessenten für den bereitgestellten Mitteltopf gemeldet haben, nach dem Motto: Wer möchte denn gerne mit unseren Mitteln das, was er eh schon gemacht hat, in der Öffentlichkeit positiv darstellen?

Wir wollten gern Trüffel auf dem Teller haben. Jetzt haben wir einen großen Wald, in dem die Trüffel irgendwo sein müssen. Bevor wir noch weiteren Wald kaufen, wäre irgendwann die Stunde des Trüffelschweins gekommen, das diese Trüffel aufspürt.

Die Schlussfolgerung, die wir in dem Referat von Herrn Professor Mansky in Klammern gesehen haben, muss aus den Klammern herausgearbeitet werden. Wir brauchen für uns und unsere Arbeit noch wesentlich griffiger, als es bisher gelungen ist, Aussagen, die sich aus der bisher geleisteten Arbeit ableiten lassen.

Deshalb mein dringender Appell, dass der Punkt 2, dass die Forschungsfragen besonders im Hinblick auf ärztlich relevante Versorgungsaspekte schärfer konturiert und konzipiert werden müssen, wesentliche Beachtung findet. Darum würde ich zumindest bitten wollen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Danke, Herr Botzlar. – Als nächster Redner bitte Herr Professor Niebling aus Baden-Württemberg.

© Bundesärztekammer 2010