TOP II: Versorgungsforschung

Mittwoch, 12. Mai 2010, Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Niebling, Baden-Württemberg: Frau Vizepräsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe eben von Herrn Botzlar „Milliarden“ gehört. Ich weiß nicht, ob Sie das auch gehört haben. Das wäre schön, dann könnten wir hier die Diskussion beenden und sagen: Wir haben jetzt genügend Ressourcen.

So wie möglicherweise die Initialzündung für die Bereitstellung der Millionen des BMBF für die Versorgungsforschung der Beschluss des Deutschen Ärztetages 2005 war, wäre es ein fatales Signal, wenn dieses Kontinuum an Förderung jetzt einfach ausgesetzt würde. Es sind viele Argumente genannt worden. Ich möchte daran erinnern, dass gerade kleinere Abteilungen und Einrichtungen für Allgemeinmedizin in ganz besonderer Weise von dieser Förderung profitieren, indem sie nämlich an ihren Universitäten wahrgenommen werden. Auch bisher grundlagenorientierte Universitäten haben plötzlich ihr Interesse an der Versorgungsforschung entdeckt.

Wir haben in Freiburg in dem kleinen Lehrbereich Allgemeinmedizin 16 Doktoranden, die mit diesem Thema beschäftigt sind. Das alles sind Effekte, die aus dieser Initiative erwachsen sind. Ich bitte Sie, das sehr zu bedenken, wenn Sie sich nachher entscheiden, die Versorgungsforschung fortzusetzen oder auszusetzen.

Das, was Herr Mansky zu den Daten gesagt hat, war sehr interessant. Wir müssen in viel größerem Ausmaß versuchen, diese Daten für uns zu nutzen, um eine solide Datenbasis für unser ärztliches Tun zu schaffen. Es ist leider oft ein Hindernislauf: hin zum Sozialministerium, hin zu vielen einzelnen Kassen. Wenn es hier ein vereinfachtes Verfahren gäbe und wenn wir Einfluss hätten, so etwas zu erbringen, wäre viel gewonnen.

Ich möchte den Beschlussantrag des Vorstands der Bundesärztekammer unterstützen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Vizepräsidentin Dr. Goesmann: Auch Ihnen vielen Dank, Herr Professor Niebling. – Jetzt kommt Herr Oberschelp aus Westfalen-Lippe.

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