Dr. Nowak, Hessen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Ich
spreche zu meinem Antrag III-01-007, in dem es um die Flugmedizin geht. In der
Flugmedizin befinden wir uns zurzeit in einem sehr steilen Sinkflug und stehen
kurz vor der Bruchlandung, denn der ärztliche Nachwuchs ist weggebrochen.
Warum? Wir haben mit der neuen (Muster-)Weiterbildungsordnung eine
sechsmonatige vollzeitige Weiterbildung bei einem Befugten geschaffen. Aber wo
ist sie leistbar? Die insgesamt fünf flugmedizinischen Zentren in der
Bundesrepublik sind allenfalls in der Lage, ihren eigenen Nachwuchs
weiterzubilden, aber keinen externen.
Auf der anderen Seite hat der
Gesetzgeber die Zulassungsvoraussetzungen verschärft. Es ist für bestimmte
Klassen gefordert, dass die Inhaber der fliegerärztlichen Untersuchungsstellen
die Zusatzbezeichnung Flugmedizin haben müssen. Wir haben vor fünf Jahren 800
fliegerärztliche Untersuchungsstellen gehabt. Bei einer neuen Abfrage musste
ich feststellen, dass davon noch genau 402 übrig geblieben sind, bei weiter
abnehmender Tendenz.
Die fünf flugmedizinischen Zentren
sind nicht in der Lage, alle Piloten zu untersuchen, insbesondere die
Privatpiloten. Auf der anderen Seite ist es keinem Kollegen möglich, eine
sechsmonatige Weiterbildung an einem solchen Zentrum zu absolvieren, weil
einerseits keine Stellen zur Verfügung stehen und weil andererseits der Kollege
schwerlich die Möglichkeit hat, dort hinzukommen.
Wir haben in Hessen seit 2007 diese
alternative Weiterbildung gewählt, und zwar mit positivem Erfolg. Insgesamt
konnten wir bei dem alternativen Weiterbildungsgang acht Personen weiterbilden.
Aber es war nicht möglich, einen Einzigen mit der sechsmonatigen Weiterbildung
durchzuziehen.
Dieses Verfahren hat sich bewährt.
Ich möchte Sie bitten, diesem Antrag zuzustimmen, damit wir keine Crashlandung
machen.
Danke schön.
(Vereinzelt Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Danke schön. Das ist ein sehr wichtiges Thema. Für diejenigen,
die sich damit ein bisschen beschäftigen, ist das wirklich ein wichtiges Thema.
Sonst müssten wir dort Schlangen erwarten. Der stellvertretende Vorsitzende des
Hartmannbundes, Herr Dr. Quast, kann uns ein Lied davon singen, wie es dort
aussieht. Dieses Thema muss bewältigt werden. – Jetzt ist Herr Dr. Lutz an der
Reihe.
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