Dr. Handrock, Berlin:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche zum Antrag
III-018. Die bildgebenden Verfahren sind in der fachärztlichen Diagnostik ein
unersetzlicher Baustein. Wenn eine sinnvolle ambulante und stationäre
fachärztliche Versorgung dauerhaft erhalten bleiben soll, dann müssen die
Instrumente fachärztlicher Diagnostik dem Facharzt zur Verfügung stehen.
Insbesondere die beim Facharzt angesiedelte direkte Möglichkeit der
diagnostischen Klärung ist ein wesentlicher Baustein für eine effiziente
patientenzentrierte Versorgungsstruktur.
Dies wird umso bedeutsamer, weil
sich die fachärztliche Versorgung in den nächsten Jahren immer weiter ausdünnen
wird und somit die Delegation von diagnostischen Prozessen zu grotesken
Versorgungszuständen führen würde.
Wie sieht bisher die Versorgung
aus, festgemacht an einem bildgebenden Verfahren, dem Röntgen? Zitat: In der
ambulanten Versorgung wird bei gesetzlich Krankenversicherten nur etwa jede 40.
Röntgenuntersuchung von Vollgebietsradiologen vorgenommen. Drei Viertel der
Untersuchungen dagegen entfallen auf die sogenannten Teilgebietsradiologen. 32
Prozent der Untersuchungen machen Orthopäden, 13 Prozent aller Fälle
Röntgenchirurgen, 7 Prozent der Untersuchungen nehmen Internisten vor. Die
übrigen nehmen andere Facharztgruppen vor.
Die medizinische Entwicklung
schreitet jedoch immer weiter, sodass die heutige Festlegung auf nur ein
bildgebendes Verfahren dauerhaft die Realität der fachärztlichen Diagnostik
kaum ausreichend erfassen kann. Daher, meine sehr verehrten Damen und Herren,
sollten die notwendigen bildgebenden Verfahren in den jeweiligen Fachgebieten
integraler Bestandteil des jeweiligen Facharztes sein und auch bleiben.
(Beifall)
Extrem wichtig wird die
Etablierung dieses breit vorbereiteten Facharztes bei der sich immer weiter
ausdünnenden Ärztedichte, die zwingend eine vollständige Diagnostik direkt beim
Facharzt notwendig macht.
Daher, meine sehr verehrten Damen
und Herren, bitte ich Sie, meinem Antrag zuzustimmen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank. – Der nächste Redner ist Herr Kollege
Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
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