Prof. Dr. Smektala,
Westfalen-Lippe: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte
zu unserem Antrag III-01-016 sprechen. Es geht um die Allgemeinchirurgie. Wir
haben die Versorgungssituation in unserem Teil von Nordrhein-Westfalen, dem
größten Bundesland, analysiert und festgestellt, dass von den chirurgisch
tätigen Abteilungen 50 Prozent in der Versorgungslandschaft ungeteilt arbeiten,
also allgemeine Chirurgie im wahrsten Sinne des Wortes machen und dieses auch
in ihrer Operationstätigkeit abbilden.
Wenn wir der allgemeinen Chirurgie
die Zukunft entziehen, werden wir große Probleme in der Versorgungswirklichkeit
in der Fläche haben. Aus diesem Grunde meinen wir, dass auf absehbare Zeit die
allgemeine Chirurgie mit echten Inhalten sowohl aus der Viszeralchirurgie als
auch aus dem Gebiet der Unfallchirurgie und der Orthopädie unverzichtbar ist.
(Beifall)
Wem dient die
Weiterbildungsordnung? Wir haben gehört, dass Krankenhausträger mit der
Weiterbildungsordnung gezwungen werden sollen. Die Weiterbildungsordnung, für
die wir hier als Ärztinnen und Ärzte sitzen, dient den jungen Kolleginnen und
Kollegen. Sie sollen einen berufsfähigen Abschluss bekommen. Es soll für sie
attraktiv sein, im Fach zu arbeiten. Wenn wir hier bei der Hälfte der Kliniken
sagen „Ihr dürft nicht mehr weiterbilden, denn das, was ihr tut, hat eigentlich
keine Zukunft“, dann nehmen wir den jungen Kolleginnen und Kollegen ein Stück
ihrer Zukunft. Das ist falsch. Wir dienen mit einer solchen Politik den
falschen Herren.
Diejenigen Kolleginnen und
Kollegen, für die wir hier sitzen, sind unsere jungen Leute, um die wir uns
kümmern. Wir haben zu wenig Nachwuchs. Es ist unsere Aufgabe, zu einem
möglichst frühen Zeitpunkt eine qualifizierende berufliche Zukunft zu eröffnen.
Nehmen wir die Allgemeinchirurgie heraus, machen wir einen schweren Fehler,
auch in dieser Hinsicht.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank. Die Internisten verteidigen ja auch mit Händen und
Füßen ihr Mutterfach. Das kann man dann bei der Chirurgie genauso gut
verstehen. – Der nächste Redner ist Herr Thomas Kajdi aus dem Saarland.
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