TOP III: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 13. Mai 2010, Vormittagssitzung

Merchel, Westfalen-Lippe: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche zum Antrag III-42. Das ist kein Änderungsantrag zum Vorstandsantrag. Dieser Antrag bezieht sich nicht auf die schwarz gedruckten Teile, sondern auf die grauen Spiegelstriche. Das wird heute nicht verabschiedet, soll aber den Vorschlag beinhalten, darüber nachzudenken, das später umzusetzen. Es handelt sich um einen Wunsch der Gynäkologen für die nächste Novellierung der Weiterbildungsordnung.

Der zytologische Abstrich definiert im Prinzip die Tätigkeit des Frauenarztes. Der gynäkologische Stuhl und das Instrumentarium sind dafür da, diesen Abstrich zu machen. Seit über 50 Jahren ist die zytologische Untersuchung praktisch die erste und gut bewiesene Früherkennung von Krebserkrankungen. Die Untersuchung wird von den Gynäkologen durchgeführt. Wenn der Befund da ist, ist es auch der Gynäkologe, der ihn bewertet und gegebenenfalls therapiert.

Der Abstrich selber wird heute immer mehr an Pathologen abgegeben oder auch an Automaten, an Fabriken, die einen maschinellen Befund erstellen. Das sollte im Prinzip nicht so weitergehen, sondern wir sollten den jungen Kolleginnen – bei uns sind es schon über 80 Prozent Frauen – und den Kollegen die Möglichkeit geben, diese Untersuchung kennenzulernen und die Faszination dieser Untersuchung zu erleben. Dann kann ich sie dazu bewegen, diese Untersuchung zu machen. Dann bleibt sie im Fachgebiet. Die Kolleginnen haben auch eine gute Möglichkeit, später im Bereich der Zytologie mit selbst eingeteilter Arbeitsweise zu arbeiten.

Das Problem „Bekomme ich das in der Weiterbildung unter? Ist das nicht ein Flaschenhals?“ stellt sich sicher, ist aber in meinen Augen zu lösen. Ich denke, es ist wichtig, die Zytologie in der Gynäkologie zu erhalten. Ich bitte Sie, den Antrag an den Vorstand zu überweisen. Ich hoffe, dass dort in unserem Sinne entschieden wird.

Danke schön.

(Vereinzelt Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Merchel. – Der nächste Redner ist Herr Kollege Scheiber aus Thüringen.

© Bundesärztekammer 2010