Prof. Dr. Dr. habil. Hahn,
Bayern: Sehr geehrter Herr Hoppe! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
möchte zu den momentan insgesamt 16 Anträgen sprechen, die die Radiologie in
die Teilgebiete zurückgliedern wollen. Ich kann diese Begehrlichkeiten extrem
gut verstehen, will sie hier aber nicht kommentieren.
Es ist zu fragen: Was wollen Sie
damit erreichen? Wir alle wissen: Vor die Therapie haben die Götter die
Diagnostik gesetzt. Jeder, nicht nur der Unfallchirurg, braucht eine gute
Diagnostik. Auch der Pathologe will von uns Röntgenaufnahmen. Wollen Sie das
alles wieder zurückdrehen, wie es vor knapp 200 Jahren war? Das kann es doch
wirklich nicht sein. Sie müssen die klinische Realität sehen und auch Qualität
und Ökonomie berücksichtigen.
Wir haben heute schon mehrfach
gehört: Wir sollen eine einheitliche Weiterbildungsordnung für unsere jungen
Kollegen schaffen. Wie stellen Sie sich das denn vor, wenn Sie die Chirurgie
jetzt wieder zusammenfassen, Ultraschall, Röntgen usw. dazupacken wollen? Der
Berliner Antrag beispielsweise will alle bildgebenden Verfahren dort mit
hineinpacken. Wie lange soll denn solch eine Weiterbildung dauern? Zehn Jahre,
15 Jahre?
Das kann es doch nicht sein, wenn
wir heute eine qualitativ hochwertige Medizin betreiben wollen. Deshalb meine
ich: Das kann man so nicht verabschieden. Ich finde, das sind reine
Partikularinteressen. Es gibt für jeden, der irgendwo seine eigene Radiologie
machen will, in der Weiterbildungsordnung eine Möglichkeit, die
Röntgendiagnostik zu erwerben, die MR-Kunde zu erwerben. Er muss zwölf Monate
Röntgen lernen. Wir wollen eine qualitativ hervorragende Radiologie und nicht
eine dezentralisierte, die wieder in den einzelnen Teilgebieten ist.
Besten Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank. – Der nächste Redner ist Herr Kollege Joas aus Bayern.
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