TOP III: (Muster-)Weiterbildungsordnung

Donnerstag, 13. Mai 2010, Vormittagssitzung

Dr. Herrmann, Schleswig-Holstein: Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Ich bin froh, Zeuge eines historischen Ärztetages zu sein. Wir erleben eine neue Harmonie zwischen Bundesgesundheitsminister und Ärzteschaft. Wir erleben auch eine neue Harmonie zwischen Allgemeinmedizinern und Internisten. Um unseren Präsidenten zu zitieren: Dass ich das noch erleben darf!

Das Gebiet Allgemeinmedizin wird wieder losgelöst. Ich glaube, hier ist schon ein breiter Konsens dafür zu ersehen. Wir aus Schleswig-Holstein haben noch einen Ergänzungsantrag dazu eingereicht, was die Gebietsdefinition der Allgemeinmedizin angeht. Wir meinen, dass die vorgestellte Gebietsdefinition zu eng ist und der Hausarzt nicht nur betreut, sondern selbstverständlich auch behandelt. Er ist nicht nur der Zusammenführer aller Daten, sondern er übernimmt für seine Patienten viel mehr.

Ich hoffe allerdings auch, dass diese neue Harmonie für die Weiterbildungsordnung gilt. Aus eigener Überzeugung heraus sollten wir hier keine Beschlüsse fassen, die unsere Weiterbildungsordnung sprengen könnten und deren Folgen wir in der kurzen Diskussion vielleicht noch nicht überblicken können.

Viele Kleinigkeiten sind bereits angesprochen worden: Lymphografie, bildgebende Verfahren. Im Antrag III-29 wird gefordert, dass bis zu 18 Monate der Weiterbildungszeit für den Facharzt für Innere Medizin im ambulanten Bereich abgeleistet werden können. Das hat sehr weitreichende Folgen. Dieses sollte in Ruhe überlegt und diskutiert werden.

Die Überarbeitung der (Muster-)Weiterbildungsordnung, die 201 Seiten umfasst, und die 16 Änderungsanträge sollten wir abstimmen. Die 46 weitergehenden Anträge – vielleicht sind es auch mehr – sollten wir an den Vorstand überweisen, damit wir in den Weiterbildungsgremien der Landesärztekammern und auf Bundesebene dazu Stellung nehmen können. Diese Diskussion muss in eine echte Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung einmünden, die zu einer ganz neuen Bildungssystematik führt. Dabei kommen wir nicht um einen modularen Aufbau herum, bei dem für jedes Gebiet Module erarbeitet werden, die dann obligatorisch und fakultativ von den Weiterzubildenden durchlaufen werden können. Dazu brauchen wir aber Zeit. Geben Sie uns diese Zeit!

Vielen Dank.

(Beifall)

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Kollege Herrmann. – Jetzt müssen wir die Mittagspause machen. Das mache ich auch deswegen, weil der Kollege Botzlar ideal geeignet ist, uns um 14 Uhr wieder in Schwung zu bringen. Er schafft das. Seien Sie bitte pünktlich wieder hier, damit Sie das nicht verpassen. Guten Appetit!

3. Tag: Donnerstag, 13. Mai 2010
Nachmittagssitzung

Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe: Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir setzen die unterbrochene Sitzung fort. Ich hoffe, dass Sie eine schöne Mittagspause hatten.

Wir setzen, wie angekündigt, unsere Diskussion mit Herrn Botzlar von der Bayerischen Landesärztekammer fort. Ich bitte ihn, seine Anliegen vorzutragen.

© Bundesärztekammer 2010