Dr. Herrmann,
Schleswig-Holstein: Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen!
Ich bin froh, Zeuge eines historischen Ärztetages zu sein. Wir erleben eine
neue Harmonie zwischen Bundesgesundheitsminister und Ärzteschaft. Wir erleben
auch eine neue Harmonie zwischen Allgemeinmedizinern und Internisten. Um unseren
Präsidenten zu zitieren: Dass ich das noch erleben darf!
Das Gebiet Allgemeinmedizin wird
wieder losgelöst. Ich glaube, hier ist schon ein breiter Konsens dafür zu
ersehen. Wir aus Schleswig-Holstein haben noch einen Ergänzungsantrag dazu
eingereicht, was die Gebietsdefinition der Allgemeinmedizin angeht. Wir meinen,
dass die vorgestellte Gebietsdefinition zu eng ist und der Hausarzt nicht nur
betreut, sondern selbstverständlich auch behandelt. Er ist nicht nur der
Zusammenführer aller Daten, sondern er übernimmt für seine Patienten viel mehr.
Ich hoffe allerdings auch, dass
diese neue Harmonie für die Weiterbildungsordnung gilt. Aus eigener Überzeugung
heraus sollten wir hier keine Beschlüsse fassen, die unsere
Weiterbildungsordnung sprengen könnten und deren Folgen wir in der kurzen
Diskussion vielleicht noch nicht überblicken können.
Viele Kleinigkeiten sind bereits
angesprochen worden: Lymphografie, bildgebende Verfahren. Im Antrag III-29 wird
gefordert, dass bis zu 18 Monate der Weiterbildungszeit für den Facharzt für
Innere Medizin im ambulanten Bereich abgeleistet werden können. Das hat sehr
weitreichende Folgen. Dieses sollte in Ruhe überlegt und diskutiert werden.
Die Überarbeitung der
(Muster-)Weiterbildungsordnung, die 201 Seiten umfasst, und die 16
Änderungsanträge sollten wir abstimmen. Die 46 weitergehenden Anträge –
vielleicht sind es auch mehr – sollten wir an den Vorstand überweisen, damit
wir in den Weiterbildungsgremien der Landesärztekammern und auf Bundesebene
dazu Stellung nehmen können. Diese Diskussion muss in eine echte Novellierung
der (Muster-)Weiterbildungsordnung einmünden, die zu einer ganz neuen
Bildungssystematik führt. Dabei kommen wir nicht um einen modularen Aufbau
herum, bei dem für jedes Gebiet Module erarbeitet werden, die dann
obligatorisch und fakultativ von den Weiterzubildenden durchlaufen werden
können. Dazu brauchen wir aber Zeit. Geben Sie uns diese Zeit!
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Kollege Herrmann. – Jetzt müssen wir die
Mittagspause machen. Das mache ich auch deswegen, weil der Kollege Botzlar
ideal geeignet ist, uns um 14 Uhr wieder in Schwung zu bringen. Er schafft das.
Seien Sie bitte pünktlich wieder hier, damit Sie das nicht verpassen. Guten
Appetit!
3.
Tag: Donnerstag, 13. Mai 2010
Nachmittagssitzung
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir
setzen die unterbrochene Sitzung fort. Ich hoffe, dass Sie eine schöne
Mittagspause hatten.
Wir setzen, wie angekündigt, unsere
Diskussion mit Herrn Botzlar von der Bayerischen Landesärztekammer fort. Ich
bitte ihn, seine Anliegen vorzutragen.
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