Dr. Lipp, Sachsen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Bemerkungen
sind mehr als Hinweis zu verstehen. Wir vertreten die Kolleginnen und Kollegen,
die uns hierhin geschickt haben. Wir geben uns sehr viel Mühe, die
Weiterbildungsordnung so zu gestalten, dass wir die Weiterbildung auf hohem
Niveau weiter strukturieren können. Aber das System, das wir haben,
implementiert auch, ohne dass wir das bewusst wollen, dass wir die
Stellschrauben zum Erlangen bestimmter Abschnitte immer stärker anziehen.
Von den jungen Kollegen wird das
häufig als Protektionismus empfunden, dass dieser Deutsche Ärztetag immer
höhere Schranken aufbaut und die Nachfolgenden bestimmte Dinge immer schwerer
erreichen können. Das hat durchaus auch einen erheblichen Einfluss bei den
jungen Kollegen auf die Akzeptanz der Kammer als Körperschaft. Damit spreche
ich überhaupt nicht gegen eine hohe Weiterbildung. Ich bitte den Vorstand der
Bundesärztekammer, diesen Aspekt, nämlich den gefühlten Protektionismus, den
die jungen Kollegen uns gegenüber empfinden, bei der vorgesehenen Neuordnung
mit zu bedenken.
Ich glaube, dass durch die Module
die Akzeptanz etwas höher wird. Ich bitte darum, bei der Evaluation nicht nur
abzufragen, wie die Inhalte vermittelt werden und ob die Zeit ausreicht,
sondern rein interessehalber auch zu fragen, ob der angebotene Inhalt aus der
Sicht der Weiterzubildenden sinnvoll ist, ob der zeitliche Aufwand sinnvoll ist
oder ob man es raffen bzw. strecken könnte und ob das Umfeld, wie man sein Ziel
erreichen kann, gut ist.
Damit will ich nicht sagen, dass
die Weiterzubildenden die Weiterbildung vorgeben sollen; das müssen wir schon
tun. Es wird aber doch durchaus interessant sein, einmal festzustellen, wie die
anderen das, was wir uns ausdenken, empfinden, damit wir als Körperschaft und
Gremium richtig wahrgenommen und akzeptiert werden.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Schönen Dank, Herr Lipp. – Jetzt kommt Herr Marx aus Nordrhein.
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