Dietrich, Nordrhein:
Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte auf
die Bitte von Herrn Bartmann hin versuchen, rational zu sein. Das Hauptargument
für die Einführung der Karte war ja der Missbrauch im Gesundheitswesen. Selbst
nach Daten der Kassen sind maximal 350 Millionen Euro Schaden durch
missbräuchliche Verwendung entstanden, davon der größte Teil kostenneutral zu
unseren Lasten durch Mehrarbeit bei Patienten, die sich im Einzelfall mit
falscher Identität vorgestellt haben. Die „Verax-Listen“, für die wir die
E-Card nicht brauchen, die durchaus in der Lage sind, eine gewisse Sicherheit
zu bieten, haben allein bei der Techniker Krankenkasse zu Einsparungen von 40
Millionen Euro im Jahr geführt.
Herr Bartmann, Sie sagen, dass ein
hoher technischer Sicherheitsstandard gewährleistet sei. Warum hält dann die
gematik ihre eigenen Sicherheitsspezifikationen nicht ein? Warum werde die
Fotos nach wie vor nicht identitätsgeprüft, obwohl dies eine Vorgabe des
Bundesdatenschutzbeauftragten ist und obwohl selbst Ulla Schmidt damals gesagt
hat, darum müssten sich die Kassen kümmern?
(Beifall)
Faktisch ist es so, dass wir als Ärzte
in unseren Praxen die Identitätsprüfung vornehmen sollen, mit Karten, auf denen
sich Fotos befinden, die eben nicht geprüft, nicht authentifiziert worden sind.
Wenn dort Fehler passieren, werden letztendlich wir, liebe Kolleginnen und
Kollegen, zur Verantwortung gezogen. Das kann nicht sein!
(Beifall)
Da wird ein Projekt mit heißer
Nadel gestrickt, dann wird versucht, es mit Gewalt durchzudrücken. Das können
wir so nicht zulassen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Präsident Prof. Dr. Dr. h.
c. Hoppe: Vielen Dank. – Jetzt Frau Kollegin Bartels aus Nordrhein.
|