Dienstag, 18. Februar
2003
Berlin, Axica Kongress- und Tagungszentrum
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Ich begrüße
Sie alle sehr herzlich hier in Berlin zum vierten außerordentlichen
Ärztetag in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Ärzteschaft.
Der erste außerordentliche Ärztetag hat 1952 in Bonn
stattgefunden, der zweite 1960 in der Frankfurter Paulskirche, der
dritte 1992 im Gürzenich in Köln - diesen haben viele
von uns schon miterlebt -, der vierte findet heute hier statt.
1960 tagten wir in der Paulskirche, in einer Kathedrale; heute
tagen wir in einer Kathedrale der Jetzt-Zeit, die nach der Wiedervereinigung
Deutschlands errichtet wurde. Es handelt sich um einen repräsentativen
Bau, in dem wir eng beieinander sitzen müssen. Wir konnten
für den Zeitraum, zu dem ein außerordentlicher Deutscher
Ärztetag sinnvoll erschien, keine andere Tagungsstätte
finden. Aber ich denke, wir fühlen uns auch hier wohl. Wir
sitzen eng beieinander und können uns deswegen relativ viel
zuflüstern und uns auch auf diesem Wege gegenseitig argumentativ
helfen. Das ist in diesem Fall leichter, als wenn man weiter auseinander
sitzt. Ich hoffe, dass wir heute eine gute Tagung haben werden.
Ich begrüße besonders die Damen und Herren Delegierten
dieses außerordentlichen Deutschen Ärztetages und eine
Vielzahl von Ehrengästen, die es mir bitte nicht übel
nehmen mögen, wenn ich sie nicht alle einzeln begrüßen
kann, damit die Zeit nicht zu sehr verschenkt wird. Aber wir möchten
natürlich würdigen, dass wir hochrangige Gäste aus
der Politik bei uns haben. Als Ersten darf ich herzlich willkommen
heißen den Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Herrn
Franz Müntefering.
(Beifall)
Ich darf die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen
herzlich willkommen heißen, Frau Krista Sager.
(Beifall)
Die Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Frau Dr. Angela
Merkel, wird etwas später eintreffen. Zugegen ist der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Herr Horst
Seehofer. Herzlich willkommen!
(Beifall)
Wir freuen uns über die Anwesenheit des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion,
Herrn Dr. Wolfgang Gerhardt, der zusammen mit Herrn Dr. Thomae zu
uns gekommen ist.
(Beifall)
Wir freuen uns, dass nicht nur der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,
Herr Franz Müntefering, zu uns gekommen ist, sondern auch die
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion, die in der
Gesundheitspolitik besonders ausgewiesene Abgeordnete Frau Gudrun
Schaich-Walch. Herzlich willkommen!
(Beifall)
Gern hätten wir an dieser Stelle auch Frau Ministerin Schmidt
herzlich willkommen geheißen. Wir haben sie zu unserem außerordentlichen
Ärztetag auch eingeladen. Wir hatten eigens in diese Einladung
geschrieben, dass wir mit ihr gern über das Thema, das heute
ansteht, diskutieren würden, nämlich über die Reform
unseres Gesundheitswesens, auch über ihre Eckpunkte. Diese
Form der Einladung hat sie nicht angenommen und ist deswegen heute
nicht erschienen.
(Pfiffe)
Ich bin darüber sehr traurig, denn ich glaube, jetzt wäre
der Zeitpunkt gewesen, zu dem man eine Diskussion hätte führen
können. Sie haben auch der Presse entnommen, dass uns eine
Absage erteilt wurde.
Ich darf in cumulo weitere eventuell anwesende Abgeordnete des
Deutschen Bundestages herzlich willkommen heißen und Vertreter
des Bundesministeriums für Gesundheit, sofern sie eingetroffen
sind.
Ich begrüße ganz herzlich den Ersten Bundesvorsitzenden
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Herrn Dr. Richter-Reichhelm.
(Beifall)
Genauso herzlich begrüße ich den Vorsitzenden der Vertreterversammlung
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Herrn Dr. Hammer.
(Beifall)
Wir freuen uns über die Anwesenheit des kompletten Präsidiums
des Bundesverbandes der Freien Berufe, an seiner Spitze den Präsidenten
des Bundesverbandes der Freien Berufe, Herrn Dr. Oesingmann.
(Beifall)
Die Tatsache, dass das komplette Präsidium heute Morgen hier
anwesend ist, zeigt die Verbundenheit des Bundesverbandes der Freien
Berufe mit der großen Mitgliedsgruppe der Ärzteschaft
in diesem Verband.
Als besonders zu diesem Ärztetag geladene Gäste mit Rederecht
begrüße ich Herrn Axel Auler, Krankenhausarzt aus Mönchengladbach,
(Beifall)
Herrn Professor Dr. Englert, Sprecher des Forums chronisch kranker
und behinderter Menschen im Paritätischen Wohlfahrtsverband,
(Beifall)
Herrn Mehmet Gövercin als Arzt im Praktikum,
(Beifall)
Herrn Dr. Frank Ulrich Montgomery, den 1. Vorsitzenden des Marburger
Bundes,
(Beifall)
Frau Dr. Anke Müller, niedergelassene Hausärztin aus
Mecklenburg-Vorpommern,
(Beifall)
Herrn Dr. Arnd Snakker, niedergelassener Chirurg aus Hildesheim,
den wir neulich im Fernsehen bewundern durften,
(Beifall)
und last but not least Frau Gertrud Stöcker als Vertreterin
des „Bündnisses Gesundheit 2000“.
(Beifall)
Zu uns gekommen ist auch Herr Robbers, der Hauptgeschäftsführer
der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
(Beifall)
Unter uns ist auch Herr Dr. Rainer Hess, der Hauptgeschäftsführer
der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.
(Beifall)
Wir begrüßen auch Herrn Dr. Hansen, den stellvertretenden
Bundesvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung,
der hier als Delegierter der Ärztekammer Nordrhein anwesend
ist. Ebenfalls herzlich willkommen!
(Beifall)
Meine Damen und Herren, bisher eingetroffene Grußtelegramme
liegen auf Ihren Plätzen umgedruckt vor; wir verzichten daher
auf eine gesonderte Verlesung. Mit weiteren eintreffenden Grüßen
werden wir ebenso verfahren.
Der Vorstand der Bundesärztekammer hat auf Antrag mehrerer
Landesärztekammern gemäß § 4 Abs. 1 der Satzung
der Bundesärztekammer zu einem außerordentlichen Deutschen
Ärztetag ins Axica Kongress- und Tagungszentrum nach Berlin
eingeladen.
Die Delegierten erhielten mit Schreiben vom 5. Februar 2003 die
Einladung mit dem vorgesehenen Programmablauf. Sie finden auf Ihren
Plätzen neben dem Programmablauf die vom Vorstand der Bundesärztekammer
verabschiedete Vorlage „Gesundheitspolitische Grundsätze
der deutschen Ärzteschaft“, zusammengefasst auf der Basis
der Beschlüsse bisheriger Deutscher Ärztetage. Diese Vorlage
dient nur der Information und soll nicht Gegenstand einer Abstimmung
sein. Ich sage das, damit es keine Verwechslungen gibt.
Es soll aber abgestimmt werden über eine Schlussresolution,
die Sie ebenfalls auf Ihren Plätzen als Antrag I-1 des Vorstands
der Bundesärztekammer mit dem Titel: „Für eine neue
soziale Krankenversicherung - Individuelle Gesundheitsversorgung
für alle“ finden. Der Entwurf dieser Resolution wurde
am 14. Februar 2003 im Vorstand der Bundesärztekammer verabschiedet.
Ich habe folgende Bitte: Wortmeldungen und Anträge geben Sie
bitte nach dem Eröffnungsteil dieses außerordentlichen
Deutschen Ärztetages an den entsprechenden Stellen ab. Auf
diese Weise soll verhindert werden, dass es während dieses
Eröffnungsteils sozusagen eine große Wanderungsbewegung
gibt. Das wäre für die Referenten und auch für unsere
Aufmerksamkeit ein bisschen unzuträglich.
Auf das Thema Irak kommen wir zu sprechen, nachdem wir den eigentlichen
Grund unserer Zusammenkunft abgehandelt haben, sofern dies gewünscht
wird, was bereits zum Ausdruck gebracht wurde.
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer,
Herr Professor Fuchs, hat mir mitgeteilt, dass mehr als die Hälfte
der Delegierten anwesend sind. Satzungsgemäß ist damit
der außerordentliche Deutsche Ärztetag beschlussfähig.
Im Interesse eines zügigen Beratungsablaufs ersparen wir Ihnen
weitere technische Hinweise. Die meisten von Ihnen kennen den Ablauf
Deutscher Ärztetage. Wir verfahren heute genauso wie bei einem
ordentlichen Deutschen Ärztetag. Das heißt auch - Dieter
Mitrenga weiß das schon -, dass in diesem Saal nicht geraucht
werden möge.
(Beifall)
Ganz unabhängig von der Frage, ob es aus feuerpolizeilichen
Gründen erlaubt ist oder nicht, tun wir es einfach nicht, damit
der jeweilige Nachbar mit Frischluft versorgt wird, so gut es geht.
Damit haben wir die Präliminarien abgehandelt und können
in die Tagesordnung eintreten. Ich übergebe die Sitzungsleitung
an Frau Dr. Auerswald, von der ich vermute, dass sie mir das Wort
erteilt. - Das tut sie.
|