Entwicklung der Arztzahlen zum 31.12.2002

Im Jahre 2002 ist die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte auf 381.342 gestiegen. Dies sind 1,6 % mehr als im Jahre 2001 und entspricht damit exakt den Steigerungsraten der beiden vorherigen Jahre. Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2002 in der Tendenz der letzten Jahre entsprechend leicht angestiegen und hat jetzt 40,3 % der Gesamtzahl (2001: 39,8 %) erreicht.

Im Dezember 2001 wurde die Studie zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Bundesärztekammer fertiggestellt. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte im Januar 2002. Die wesentlichen Ergebnisse sind im Anschluss an diesen Text in aktualisierter Form zusammengefasst. Demnach zeichnet sich für die ärztliche Profession ein Nachwuchsmangel und eine Überalterung ab. Der Nachwuchsmangel wird an der sinkenden Zahl der Ärzte im Praktikum deutlich. Absolvierten im Jahre 1994 noch 22.131 junge Mediziner das ärztliche Praktikum, so sank diese Zahl kontinuierlich auf 17.350 im Jahre 2002. Dies entspricht einem Rückgang um 21,6 % in acht Jahren. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl der Ärzte im Praktikum um 0,7 % gesunken, wobei es erhebliche regionale Unterschiede gibt. So beträgt der Rückgang bspw. in Sachsen-Anhalt 19 % und in Brandenburg 16,2 %, andere Bundesländer können dagegen sogar einen Zuwachs vermelden z. B. Hamburg mit 10,9 %. Das Wegbrechen des ärztlichen Nachwuchses hat sich in den letzten Jahren beschleunigt, wenn man die Entwicklung der Neuzugänge von Ärzten im Praktikum bei den Ärztekammern betrachtet. Meldeten sich im Jahre 1998 noch 7.862 Absolventen des Medizinstudiums bei den Ärztekammern an, so betrug diese Zahl im Jahre 2002 nur noch 6.675. Dies entspricht einem Rückgang um 15,1 % in nur vier Jahren.

Die Überalterung der Ärzteschaft wird daran deutlich, dass der Anteil der jungen Ärzte (der unter 35-jährigen Ärzte) an allen berufstätigen Ärzten von 27,4 % im Jahre 1991 auf 17 % im Jahre 2002 gesunken ist. Zugleich ist der Anteil der älteren Ärzte (der über 59-jährigen Ärzte) von 7,5 % 1991 auf 10,9 % 2002 gestiegen.

Der sich abzeichnende Ärztemangel schlägt sich bereits in der Ärztestatistik nieder. So ist in vier Kammerbezirken (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt) die Zahl der ambulant tätigen Ärzte gesunken. In Sachsen-Anhalt ist darüber hinaus auch die Zahl der Krankenhausärzte zurückgegangen, so dass dieses Bundesland einen Rückgang der berufstätigen Ärzte um 1,1 % hinnehmen musste. Auch das Saarland verzeichnet einen Rückgang der stationär tätigen Ärzte.

Auf Grund der sehr ungünstigen Altersstruktur insbesondere der Hausärzte in den neuen Bundesländern und bedingt durch die relativ unattraktiven Arbeitsbedingungen für junge Mediziner in den Krankenhäusern ist damit zu rechnen, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzen und sogar verstärken wird.

Abbildung 1: Struktur der Ärzteschaft 2002 [PDF]

Tabelle 1: Entwicklung der Arztzahlen nach ärztlichen Tätigkeitsbereichen seit 1955
(Stand: 31.12.2002) [PDF]


Tabelle 2: Ärztinnen / Ärzte nach Landesärztekammern und Tätigkeitsarten
(Stand: 31.12.2002) [PDF]


Tabelle 3: Ärztinnen / Ärzte nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten
(Stand: 31.12.2002) [PDF]


Tabelle 4: Ärztinnen nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten (Stand: 31.12.2002) [PDF]

Abbildung 5: Durchschnittsalter der Ärzte (Stand: 31.12.2002) [PDF]

Abbildung 6: Anteil der unter 35-jährigen Ärzte an allen berufstätigen Ärzten
(Stand: 31.12.2002) [PDF]


Abbildung 7: Altersstruktur der Hausärzte in den neuen Bundesländern
zum 31.12.2002 [PDF]