Top III: Ärztliche Arbeit und Zusammenarbeit in Europa

Dr. Montgomery, Vorstand der Bundesärztekammer:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben sehr viel über ein Europa des Rechts gehört. Wir haben etwas von einem Europa der Probleme gehört. Wir haben etwas über die Demotivation gehört, die manchmal mit dem Thema Europa verbunden ist.

Ich möchte Ihr Augenmerk gern auf Europa als Chance richten.

(Beifall)

Europa ist eine riesige Chance und wir nutzen sie. Kein Land der Europäischen Union hat für seine Ärzte von diesem Europa schon so viel profitiert wie wir. Wir haben bereits 5 000 jungen Kolleginnen und Kollegen aus der Bundesrepublik die Chance eröffnet, Teile ihrer Weiterbildung in Großbritannien abzuleisten. Das ist ein fantastisches Programm, das wir in dieser Beziehung aufgelegt haben. Dieses Programm haben Bundesärztekammer, Marburger Bund und Arbeitsverwaltung gemeinsam aufgelegt. Auch das muss in diesem Kontext einmal erwähnt werden.

(Beifall)

Wir sind ebenso auf anderen Gebieten aktiv. Ein solches Programm gibt es auch mit Norwegen. Deutsche Ärzte sind nach Dänemark gegangen, um dort etwas zu lernen und ihr Brot zu verdienen. Europa bietet für uns die Chance, bei uns vorhandenen Überschuss mit in anderen Ländern vorhandener Nachfrage zusammenzubringen. Das gelingt uns in großem Umfang.

Am 1. Januar dieses Jahres waren in Großbritannien 2 072 deutsche Ärztinnen und Ärzte tätig. Diese Zahl ist größer als die Zahl derjenigen, die aus Großbritannien kommend bei uns tätig sind.

Ich bitte Sie, gerade den vielen demotivierten, frustrierten jungen Kolleginnen und Kollegen in den Landesärztekammern klarzumachen, dass hier Chancen bestehen. Man kann heute wichtige Phasen seiner Berufsausbildung und seiner Weiterbildung im Ausland absolvieren.

Danke.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Montgomery, für diesen wichtigen ergänzenden Hinweis. - Als nächster Redner bitte Herr Kossow.


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